Parkinsonismus mit unklarer Ätiologie

Neuro-Depesche 12/2004

Differenzialdiagnose durch [123I]-Ioflupan-SPECT

Bei mehr als 100 Patienten, die unter klinisch unklaren Parkinson-Syndromen (Clinically uncertain parkinsonian syndromes, CUPS) litten, wurden SPECT-Untersuchungen mit [123I]-Ioflupan ("123I-FP-CIT") durchgeführt. Die Differenzialdiagnostik wurde durch die Darstellung der striatalen Tracer-Aufnahme, die bereits drei bis sechs Stunden nach der Injektion erfolgen kann, deutlich verbessert.

[123I]-Ioflupan besitzt eine hohe Affinität zu den präsynaptischen Dopamin-Transporterproteinen (DAT). Die SPECT-Bildgebung mit dem Radiopharmakon kann daher Hinweise auf die Integrität nigrostriataler Neurone geben und eine Unterscheidung zwischen Parkinson-Syndromen mit Verlust der präsynaptischen DAT (idiopathisches Parkinson-Syndrom, Multisystematrophie, supranukleäre Blicklähmung) und solchen ohne nigrostriatale Degeneration (andere Erkrankungen, z. B. essentieller Tremor) ermöglichen. Aktuell wurden bei 118 CUPS-Patienten für diese Differenzierung eine solche SPECT durchgeführt. Bei 36% der Patienten mit und 54% der Untersuchten ohne präsynaptischem DAT-Verlust stimmten die Bildgebungsbefunde mit der anfänglichen Diagnose nicht überein. Nach Einbeziehung der DAT-Darstellung wurde die Diagnose bei 52% der Patienten geändert. Alle Patienten, die schließlich eine Diagnose wie IPS, MSA oder PSP erhielten, hatten einen als pathologisch erachteten Bildbefund. Andererseits wiesen 94% der Patienten, bei denen am Ende eine Erkrankung ohne präsynaptischem DAT-Verlust diagnostiziert worden war, auch unauffällige [123I]-Ioflupan-Scans auf. Die Bildgebungsbefunde führten bei 72% der Patienten zu Umstellungen im Management der Erkrankung.

Quelle: Catafou, AM: Impact of dopamine transporter SPECT using 123I-Ioflupane on diagnosis and management of patients with clinically uncertain Parkinsonian syndromes, Zeitschrift: MOVEMENT DISORDERS, Ausgabe 19 (2004), Seiten: 1175-1182

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