Neuro-Depesche 12/2005

Differentialtherapie in der Schizophrenie: Metabolisches Syndrom unter antipsychotischer Medikation

Neuro-Depesche und GFI. Gesellschaft für medizinische Information, München, bieten zusätzlich zur gedruckten Wissensvermittlung "Fortbildung live" an: hochkarätige Vorträge zu einem breiten Themenspektrum, gehalten von ausgewiesenen Fachleuten auf dem jeweiligen Gebiet. Seit einiger Zeit wird ein möglicher Zusammenhang zwischen der Entwicklung eines metabolischen Syndroms und der Therapie mit neueren Antipsychotika diskutiert. Grund für diese Diskussion ist eine steigende Zahl von Berichten über Diabetes, Ketoazidose, Hyperglykämie und Fettstoffwechselstörungen bei Patienten, die mit Antipsychotika behandelt werden, so Priv.-Doz. Dr. Michael Deuschle, Mannheim, auf einem Fortbildungskolleg der Neuro-Depesche, das am 26.9.2005 in Düsseldorf stattfand. Eine zentrale Rolle spielt hier die Gewichtszunahme, die unter einigen Antipsychotika beobachtet wird. Ein deutlicher Gewichtsanstieg tritt häufig unter einer Therapie mit Clozapin und Olanzapin auf. Dagegen erhöht sich das Gewicht unter Risperidon, Quetiapin und Amisulprid (z.B. Solian®; sanofi-aventis) nur mäßig. Ziprasidon und Aripiprazol sind kaum mit einer Zunahme des Körpergewichts verbunden. Bei einem nicht zu vernachlässigenden Teil der unter einer Therapie mit Antipsychotika der zweiten Generation berichteten Fälle von Diabetes, Ketoazidose und Dyslipidämie traten diese mit einem metabolischen Syndrom assoziierten Stoffwechselentgleisungen bereits zu einem frühen Behandlungszeitpunkt auf, ohne dass eine Gewichtserhöhung vorlag. Diskutiert werden hier direkte pharmakogene Einflüsse. Zu beachten ist auf jeden Fall, dass bei Patienten mit schizophrenen Psychosen ein erhöhtes Risiko für Stoffwechselerkrankungen besteht, das auf genetischen Hintergrundvariablen, Hyperkortisolismus während akuter Exazerbationen, viszeraler Adipositas, direkten pharmakologischen Effekten sowie der Gewichtszunahme unter einzelnen Antipsychotika beruht. Ein Klasseneffekt besteht nicht. Auch Substanzen einer Gruppe unterscheiden sich hinsichtlich des Risikos für Stoffwechselerkrankungen deutlich. Dies muss bei der Umsetzung von Empfehlungen bzgl. der Differentialindikation sowie Ausgangs- und Verlaufsuntersuchungen beachtet werden.

Neuro-Depesche und GFI. Gesellschaft für medizinische Information, München, bieten zusätzlich zur gedruckten Wissensvermittlung "Fortbildung live" an: hochkarätige Vorträge zu einem breiten Themenspektrum, gehalten von ausgewiesenen Fachleuten auf dem jeweiligen Gebiet. Seit einiger Zeit wird ein möglicher Zusammenhang zwischen der Entwicklung eines metabolischen Syndroms und der Therapie mit neueren Antipsychotika diskutiert. Grund für diese Diskussion ist eine steigende Zahl von Berichten über Diabetes, Ketoazidose, Hyperglykämie und Fettstoffwechselstörungen bei Patienten, die mit Antipsychotika behandelt werden, so Priv.-Doz. Dr. Michael Deuschle, Mannheim, auf einem Fortbildungskolleg der Neuro-Depesche, das am 26.9.2005 in Düsseldorf stattfand. Eine zentrale Rolle spielt hier die Gewichtszunahme, die unter einigen Antipsychotika beobachtet wird. Ein deutlicher Gewichtsanstieg tritt häufig unter einer Therapie mit Clozapin und Olanzapin auf. Dagegen erhöht sich das Gewicht unter Risperidon, Quetiapin und Amisulprid (z.B. Solian®; sanofi-aventis) nur mäßig. Ziprasidon und Aripiprazol sind kaum mit einer Zunahme des Körpergewichts verbunden. Bei einem nicht zu vernachlässigenden Teil der unter einer Therapie mit Antipsychotika der zweiten Generation berichteten Fälle von Diabetes, Ketoazidose und Dyslipidämie traten diese mit einem metabolischen Syndrom assoziierten Stoffwechselentgleisungen bereits zu einem frühen Behandlungszeitpunkt auf, ohne dass eine Gewichtserhöhung vorlag. Diskutiert werden hier direkte pharmakogene Einflüsse. Zu beachten ist auf jeden Fall, dass bei Patienten mit schizophrenen Psychosen ein erhöhtes Risiko für Stoffwechselerkrankungen besteht, das auf genetischen Hintergrundvariablen, Hyperkortisolismus während akuter Exazerbationen, viszeraler Adipositas, direkten pharmakologischen Effekten sowie der Gewichtszunahme unter einzelnen Antipsychotika beruht. Ein Klasseneffekt besteht nicht. Auch Substanzen einer Gruppe unterscheiden sich hinsichtlich des Risikos für Stoffwechselerkrankungen deutlich. Dies muss bei der Umsetzung von Empfehlungen bzgl. der Differentialindikation sowie Ausgangs- und Verlaufsuntersuchungen beachtet werden.

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