Netzwerk-Metaanalyse zur Wirksamkeit und Verträglichkeit
Diese Antidepressiva schneiden am besten ab

Sind Antidepressiva wirklich wirksam? Diese Frage wird seit geraumer Zeit heftig und kontrovers diskutiert. Jetzt zeigt die bislang größte Netzwerk-Metaanalyse, dass alle gebräuchlichen 21 Antidepressiva in der Akutbehandlung depressiver Störungen wirksamer sind als Placebo. Allerdings unterscheiden sich die Antidepressiva hinsichtlich ihrer Wirkung und auch ihrer Verträglichkeit ganz erheblich.
Kommentar
Angesicht der anhaltenden kritischen Diskussion über die Effektivität von Antidepressiva kann aus dieser großen Metaanalyse das beruhigende Fazit gezogen werden, dass sie tatsächlich wirken. Für die Praxis legen die Ergebnisse nahe, dass Agomelatin, Excitalopram und Vortioxetin die Mittel der ersten Wahl sein könnten. Dagegen sollten die drei Substanzen mit der schlechtesten Nutzen-Risiko-Bewertung – Fluvoxamin, Reboxetin und Trazodon – initial wohl eher nicht verabreicht werden. Andere Fragen bleiben: offen: Wie ist das Outcome der Patienten bei einer Therapie über mehr als acht Wochen? Wie wirksam und verträglich sind Antidepressiva bei Kindern und Jugendlichen? Außerdem liefert die Metaanalyse leider keine Informationen darüber, welche Patienten am besten auf ein bestimmtes Antidepressivum ansprechen bzw. welche besonders anfällig für Nebenwirkungen sind.
Hinweis: Dieser Artikel ist Teil einer CME-Fortbildung.
Cipriani A et al.: Comparative efficacy and acceptability of 21 antidepressant ... Lancet 2018 [Epub 21.2.2018; doi: 10.1016/S0140-6736(17)32802-7; Parik SV, Kennedy SH: More data, more answers: picking ... Lancet 2018; [Epub 21.2.2018; doi 10.1016/ S0140-6736(18)30421-5