Einkommensunterschiede

Neuro-Depesche 4/2010

Die Ungleichheit als solche macht krank

Die sich weltweit immer weiter öffnende Schere zwischen niedrigen und hohen Einkommen könnte das gesundheitliche Wohlergehen der gesamten Gesellschaft beeinträchtigen. Nun trug eine japanisch-amerikanische Forschergruppe die Daten aus neun Kohorten- und 19 Querschnittsstudien zusammen, die insgesamt mehr als 60 Millionen Menschen umfassten.

Erhoben wurden die Mortalität und der selbstbeurteilte Gesundheitszustand nach Studien aus zehn Ländern (China, Chile, Dänemark, Japan, Finnland, Kanada, UK, USA etc.). Als Maß für die Wohlstandsungleichheit wurde der sog. Gini-Koeffizient eingesetzt.

Die Metaanalyse ergab, dass die Einkommensungleichheiten auf den Gesundheitszustand einer Bevölkerung tatsächlich einen mittelstarken negativen Einfluss haben, d. h. dass es nicht (nur) den Armen schlechter geht, sondern in gewissem Maß allen gesellschaftlichen Schichten. Pro Anstieg des Gini-Koeffizienten um 0,05 Einheiten kam es in den Kohorten- bzw. Querschnittsstudien zu einer Erhöhung des relativen Risikos für Frühsterblichkeit und schlechte Gesundheit um den Faktor 1,08 bzw. 1,04 – wohlgemerkt unabhängig von sozioökonomischem Status, Alter und Geschlecht. Darüber hinaus scheint es einen Schwellenwert für die Ungleichheit (Gini > 0,30) zu geben, unterhalb dessen die Ungleicheitseffekte besonders deutlich werden.

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