Status epilepticus

Neuro-Depesche 7/2008

Die Sterblichkeit ist noch viel zu hoch

Eine französische Studie befasste sich mit dem Outcome von Patienten, die mit einem Status epilepticus (SE) intensivmedizinisch behandelt wurden. Im Rahmen der detaillierten klinischen Bestandsaufnahme wurde versucht zu klären, von welchen Faktoren die immer noch sehr hohe Sterblichkeit abhängt.

In die Beobachtungsstudie wurden 140 SE-Patienten einer neurologisch betreuten Intensivstation (95 männlich, mittleres Alter 49 Jahre) aufgenommen, von denen 81 (58%) unter einer kontinuierlichen Anfallsaktivität (hier definiert als > 10 Min.) und 59 (42%) unter wiederholten Anfällen, also einer Anfallsserie ohne interiktale Erholung, litten. Häufigste Auslöser waren zerebrale Insulte (53%); bei 20% der Patienten war eine Unterbrechung der antikonvulsiven Medikation die Ursache des SE und bei 35% konnte kein konkreter Auslöser identifiziert werden.

Die mittlere SE-Dauer lag bei 20-180, im Durchschnitt 60 Minuten. Eine Minderheit von 16 Patienten (11%) wies einen nichtkonvulsiven SE, die Mehrheit von 124 Patienten (89%) einen konvulsiven SE auf. Unter Letzteren handelte es sich bei 89 (64%) um generalisierte tonisch-klonische, bei 27 (19%) um partielle und bei sieben (5%) um myoklonische Anfälle. Bei einem Patienten bestand ein tonischer Krampfanfall.

Zwischen Auftreten und Behandlung des SE vergingen 0-71, im Mittel 5 Minuten. Als Antikonvulsivum wurde in fast allen Fällen Clonazepam eingesetzt, Phenobarbital erhielten 50% und und Thiopental 36,4%. 106 Patienten mussten mechanisch beatmet werden, im Durchschnitt zwei Tage lang. Bei 35 Patienten (25%) war der SE refraktär; 30 Studienteilnehmer (21%) verstarben im Krankenhaus. Unter jenen mit einer Anfallsdauer oberhalb der kritischen 30-Minuten-Grenze lag die Mortalität sogar bei 32,7% (vs. 13,3% bei jenen mit kürzeren SE). Todesursachen waren nosokomiale Infektionen mit septischem Schock in sechs Fällen, Hirntod in fünf, Multiorganversagen in zehn und Stopp der lebenserhaltenden Maßnahmen in neun Fällen.

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