ECTRIMS 2013 in Kopenhagen, 2.bis 5. Oktober 2013

Neuro-Depesche 12/2013

Die MS individuell behandeln

Wie lassen sich die erweiterten Therapiemöglichkeiten der MS in die Praxis umsetzen, wie die Risiken managen? Das waren neben Pathogenese und anderen immunologischen Aspekten Schwerpunkte des diesjährigen ECTRIMS-Kongresses.

Aus den erneut überaus zahlreichen Sessions und Vorträgen in Kopenhagen hier eine kleine Auswahl.

Frühe, konsequente Therapie

Die frühe und konsequente Behandlung von Patienten mit klinisch isoliertem Syndrom (KIS) kann die spätere Behinderungsprogression gegenüber einer inkonsequenten Therapie maßgeblich verringern. Vilija G. Jokubaitis und Kollegen werteten 1989 Patienten der Datenbank MSBase Incident Study aus. Patienten, die 50%–80% der Zeit mit immunmodulierenden MS-Medikamenten behandelt worden waren, zeigten eine Reduktion der Behinderungsprogression um 45%, jene mit > 80% der Zeit aber um 68% (im Vergleich mit jenen, die ≤ 50% der Zeit behandelt worden waren und die von der Behandlung insgesamt kaum zu profitieren schienen). Wenngleich eine Post-hoc-Analyse auf einen leichten Vorteil für Glatirameracetat hinzuweisen scheint, ergab doch die reguläre Auswertung der Daten, dass alle vier Basistherapien mit einer Verringerung des Behinderungsrisikos um etwa die Hälfte gleichermaßen wirksam waren.

Cyclophosphamid bei SPMS

Die Optionen bei sekundär-progressiver MS (SPMS) sind bekanntlich äußerst begrenzt. Nun berichtete Bruno Brochet, Bordeaux, über die PROMESS-Studie zur Therapie mit Cyclophosphamid (CP). Gegenüber den 66 mit 1 g Methylprednisolon (MP) behandelten SPMS-Patienten zeigten jene 72 unter den monatlichen CP-Infusionen ein deutlich reduziertes Risiko für eine Behinderungsprogression (HR: 0,42) Die Rate an Patienten mit einer nach vier Monaten bestätigten EDSS-Verschlechterung als sekundärer Endpunkt fiel ebenfalls zugunsten von CP aus, doch der Unterschied vs. MP verfehlte die Signifikanz (18,1% vs. 31,8%; p = 0,06). Dies traf auch auf den Anteil schubfreier Patienten zu (73,6% vs. 56,1%; p = 0,07). Häufige Nebenwirkungen unter CPM waren Übelkeit und Erbrechen. Das größte Problem bestand darin, dass fast die Hälfte der CP-Behandelten (45%) die Therapie – zumeist nebenwirkungsbedingt – abbrach (MP: 36%).

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