VNS versus Operation oder Medikamente

Neuro-Depesche 11/2008

Die Lebensqualität ist offenbar nicht besser

Die Vagusnervstimulation (VNS) ist eine adjuvante Therapiemethode zur Anfalls­kontrolle bei Patienten mit nicht ausreichend ansprechender Epilepsie. In einer prospektiven Fall-Kontroll-Studie wurde die Lebensqualität (QOL) unter verschiedenen Therapieregimen einschließlich der VNS bestimmt. Zudem wurden die Auswirkungen auf die Depressivität und das Gedächtnis geprüft.

Untersucht wurden in der Studie drei Gruppen: 16 Patienten vor und 12 Monate nach der VNS , zehn vor und nach dem epilepsiechirurgischem Eingriff sowie neun Patienten unter einer medikamentösen Therapie. Die Lebensqualität wurde mit dem QOLIE-89 erhoben, außerdem wurden strukturierte Fragebögen zu Depression (Geriatric Depression Scale) und Gedächtnis (Wechsler Memory Scale – III, Memory Observation Questionnaire) angewendet.

Die Lebensqualität, die Depression sowie die subjektive und die objektive Gedächtnisleistung blieben in allen drei Behandlungsgruppen im Beobachtungszeitraum stabil oder verbesserten sich. Gegenüber den VNS- und Anti­epileptika-behandelten Patienten fand sich in der Gruppe der Operierten ein signifikanter Anstieg der Lebensqualität, während sich zwischen den beiden erstgenannten Gruppen darin kein signifikanter Unterschied ergab.

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Fazit
?! Anscheinend bewirkt die VNS keine negativen Veränderungen von Gedächtnis oder Stimmung. Gegenüber der medikamentösen Behandlung hat sie wohl aber auch keinen relevanten positiven Einfluss auf die Lebensqualität der Betroffenen. Dies steht im Gegensatz zu anderslautenden Aussagen, die trotz mangelnder Evidenz dafür publiziert werden, wie die Autoren hervorheben. Sie fordern nun größere und vor allem Industrie-unabhängige Studien zur VNS. Der beobachtete Lebensqualitätsanstieg durch die Epilepsiechirurgie dagegen bestätigt die bisherige Studienlage.

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