Alkoholabhängigkeit

Neuro-Depesche 9/2011

Die Folgeschäden nehmen mit der Trinkmenge zu

Die derzeitige Therapie der Alkoholabhängigkeit muss angesichts massiver Unterbehandlung und hoher Rückfallraten als unbefriedigend gelten. Auf der Suche nach neuen Therapiekonzepten diskutierten führende Suchtexperten die vielfältigen psychosozialen und körperlichen Belastungen der abhängigen Patienten. Mit steigender Alkoholmenge nehmen auch Morbidität und Sterblichkeit deutlich zu.

Trotz vieler Bemühungen erhalten derzeit weniger als 10% der etwa 2 Millionen al- koholabhängigen Patienten eine suchtspezifische Behandlung. Eine Folge von Unterdiagnostizierung bzw. Unterbehandlung ist, dass die Mehrheit erst nach langjähriger Abhängigkeit Hilfe im Therapiesystem findet, also wenn sich schon soziale Beeinträchtigungen, körperliche Krankheiten und andere Folgeschäden eingestellt haben.

Psychosoziale Konsequenzen

Im Verlauf der Abhängigkeit kommt es früher oder später zu Konflikten in der Partnerschaft, die nicht selten zur Trennung führen. Psychische Konsequenzen der Alkoholabhängigkeit sind oft Depressionen und Stresserkrankungen. Probleme im Berufsleben stellen sich wegen der grundsätzlichen Akzeptanz des Alkoholkonsums zumeist mit einer gewissen Latenz ein, der Verlust des Arbeitsplatzes leitet dabei oft den sozialen Abstieg ein. Am bedrohlichsten sind die körperlichen Alkoholfolgen.

Unter dem Alkohol leiden mehrere Organsysteme. Allen voran kommt es zur Leberverfettung und -zirrhose, die maßgeblich zur erhöhten Mortalität beitragen, sowie zu Pankreatitis, Magengeschwüren und Nervenschädigungen. Neben Unfällen und Suiziden ist nicht zuletzt eine erhöhte Krebsrate, z. B. von Speiseröhre, Mundraum, Magen und Leber, für die hohe (Früh-)Sterblichkeit mitverantwortlich (siehe Übersicht Mitte). Einer Untersuchung zufolge ereignen sich weltweit 2,25 Millionen Alkoholattributierbare Tode, dies sind 3,8% aller Todesfälle (Rehm et al. 2009).

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