Nach häuslicher Pflege gestorben

Neuro-Depesche 5/2004

Die Depression der Angehörigen geht zurück

Durch die Versorgung schwerkranker Demenzpatienten in häuslicher Umgebung werden viele Angehörigen depressiv. Wissenschaftler haben nun in einer großen Studie untersucht, wie die Pflegepersonen auf den Tod des Gepflegten reagieren.

217 überwiegend weibliche Personen, die Familienmitglieder mit Demenz im Jahr vor ihrem Tod daheim betreut hatten, wurden in die Studie eingeschlossen. Etwa die Hälfte hatte mehr als 46 Stunden wöchentlich für Pflege und Betreuung der Kranken aufgewendet. Ca. 66% mussten dafür ihre Berufstätigkeit beenden oder reduzieren. Ebenfalls mehr als die Hälfte fühlten sich 24 Stunden am Tag "On duty". Pflegepersonen litten nach CES-D häufig unter klinisch relevanten depressiven Symptomen. Diese stiegen unmittelbar nach dem Tod des Betreuten leicht an, gingen aber innerhalb von drei Monaten nach dem Tod signifikant zurück. Sie waren nach einem Jahr gegenüber der Betreuungszeit beträchtlich verringert. 90% der Befragten bezeichneten den Tod des demenzkranken Angehörigen als Erlösung für den Betroffenen. 72% der Personen gaben an, den Tod der Patienten als Erleichterung empfunden zu haben. (MO)

Quelle: Prigerson, HG: costs to society of family caregiving for patients with end-stage alzheimer´s disease, Zeitschrift: NEW ENGLAND JOURNAL OF MEDICINE, Ausgabe 349 (2003), Seiten: 1891-1892: , Zeitschrift: , Ausgabe ()

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