Mikrobiom-Analyse
Die Darmbesiedelung korreliert mit dem Parkinson-Phänotyp
Derzeit wird die Rolle spezifischer bakterieller Darmbesiedlungen bei verschiedenen Erkrankungen heiß diskutiert. Jetzt zeigt eine finnische Studie, dass das Mikrobiom von Parkinson-Kranken (zumindest teilweise) mit dem klinischen Phänotyp korreliert.
KOMMENTAR
Obstipation ist ein häufiges nicht-motorisches Frühsymptom beim Morbus Parkinson, das enterische Nervensystem (ENS) und parasympathische Nerven sind am frühesten von der typischen α-Synuclein-Pathologie betroffen. Über diese Strukturen könnte die Zusammensetzung der Darmflora bestimmte ZNS-Symptome fördern. Die Mikrobiom-Forschung steht noch am Anfang, impliziert aber bereits therapeutische Fragen: Könnte die Förderung gezielter Bakterienstämme (wie z.B. Prevotellaceae) im Darm die Progression des Parkinson-Syndrom bremsen?
Scheperjans F et al.: Gut microbiota are related to Parkinson's disease and clinical phenotype. Mov Disord 2015; 30(3): 350-8