Frühes Parkinson-Syndrom

Neuro-Depesche 5/2000

Diagnostische Treffsicherheit bei 92%

Studien ergaben für die Erstdiagnose eines idiopathischen Parkinson-Syndroms durch Neurologen eine Fehlerrate von 24 bis 35%, wenn die Patienten autopsiert wurden. Nun wurde die diagnostische Treffsicherheit von Fachleuten, die für die Aufnahme in die "Deprenyl and Tocopherol Antioxidative Therapy for Parkinson's Disease Study" zuständig waren, geprüft.

800 Patienten mit Parkinson-Symptomatik leichter Ausprägung (durchschnittlicher Hoehn und Yahr-Wert: 1,6), deren Diagnosen vor durchschnittlich 2,2 Jahren gestellt worden waren, wurden prospektiv mit wiederholten Untersuchungen über 6,0 Jahre (0,2 bis 7,6 Jahre) nachbeobachtet. In fünf Fällen wurde die Diagnose eines idiopathischen Parkinson-Syndroms durch die Autopsie nicht bestätigt, in 15 Fällen ergaben die bildgebenden Verfahren andere Ursachen für die Symptomatik. Von den 550 mit L-Dopa behandelten Patienten zeigten 49 (8,9%) kein Ansprechen oder nur geringe Besserung. Zwei Patienten erfüllten vier von sechs weiteren Kriterien, die ebenfalls gegen die Diagnose eines idiopathischen Parkinson-Syndroms sprachen. Insgesamt erhielten 65 der 800 Patienten (8,1%) nach den Studienkriterien eine andere Diagnose.

Quelle: Jankovic, J: the evolution of diagnosis in early parkinson disease, Zeitschrift: ARCHIVES OF NEUROLOGY, Ausgabe 57 (2000), Seiten: 369-372

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