Neuro-Depesche 6/2006

"Diagnostische Kriterien für MS nach McDonald - Revision 2005" MS schneller, einfacher und zuverlässiger diagnostizieren

Mit den 2001 eingeführten diagnostischen Kriterien nach McDonald erhielten die Befunde der Magnetresonanztomographie (MRT) ihnen gebührenden Stellenwert. Seitdem haben sich diese so genannten "McDonald-Kriterien" sowohl in der weiteren Erforschung der Multiplen Sklerose als auch in der klinischen Praxis weltweit ausgesprochen bewährt. Eine internationale Arbeitsgruppe unter der Leitung von Prof. Chris Polman, Freie Universität Amsterdam, hat diesen Kriterienkatalog nun um die neuen Forschungserkenntnisse aktualisiert. Die wichtigsten Änderungen sind hier skizziert.

Mit der Revision 2005 wird die Bedeutung einer Berücksichtigung objektiver klinischer, bildgebender und Labor-Untersuchungen unterstrichen. Die überarbeitete und verfeinerte Version soll die Diagnose gerade der früheren MS-Erkrankungen beschleunigen und sie dabei einfacher, genauer und zuverlässiger machen, auch im Hinblick auf ein erstes klinisches MS-verdächtiges Ereignis (Clinically isolated syndrome, CIS). Kernelemente der MS-Diagnose sind nach wie vor die räumliche und insbesondere die zeitliche Dissemination der MS-Zeichen sowie Befunde.

Kürzere Zeiträume für die zeitliche Dissemination

Die Anforderungen an die Art der Bildgebung und die Zeiträume, die zur Feststellung einer zeitlichen Dissemination definiert wurden, wurden vereinfacht bzw. verkürzt. Nun kann eine neue T2-Läsion nicht erst nach drei Monaten, sondern schon 30 Tage nach der Referenzaufnahme (= nach dem ersten klinischen Ereignis) die zeitliche Ausbreitung bestätigen. Es bleibt aber dabei, dass innerhalb der ersten 30 Tage festgestellte neue T2-Läsionen nicht als ein weiteres Ereignis gewertet werden. Die zeitliche Dissemination kann nun auf zwei verschiedene Arten bestätigt werden: a) MRT-Befund mit einer Gadolinium-anreichernden Läsion wenigstens drei Monate nach Beginn des ersten klinischen Ereignisses an einer anderen als der dem ersten klinischen Ereignis entsprechenden Stelle oder b) MRT-Befund mit einer neuen, d. h. auf der Referenzaufnahme (>= 30 Tage nach CIS) noch nicht vorhandenen T2-Läsion, zu irgendeinem Zeitpunkt.

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