Epilepsien bei geistiger Behinderung und ihre Schwere treten abhängig vom Ausmaß der Intelligenzminderung auf. Psychische und Verhaltensstörungen lassen sich bei mentaler Retardierung oft nur schwer den gängigen diagnostischen Kategorien zuordnen. Spezifische Probleme ergeben sich bei Anamneseerhebung, medikamentöser Behandlung und Sicherheitsvorkehrungen. Ursachenklärungen von geistiger Behinderung und früh erworbenen Hirnschädigungen mit bildgebender Diagnostik geben Entscheidungshilfen für gezielte Förderung und Rehabilitation, die pädagogische und psychotherapeutische Interventionen beinhalten können. Eine Epilepsie kann die sozialen und Anpassungsfähigkeiten der Patienten zusätzlich einschränken. In der neuen Schwerpunktabteilung am Epilepsiezentrum Kork können Männer und Frauen mit schwerer und schwerster Intelligenzminderung aufgenommen werden.
Epilepsie und Imbezillität
Neuro-Depesche 5/2002
Diagnostisch und therapeutisch herausgefordert
Menschen mit schwerer geistiger Behinderung haben in etwa 50% eine Epilepsie. Diese Patienten zeigen Besonderheiten der Wahrnehmung, Kommunikation, der neurologischen und neuropsychiatrischen Erkrankungen. Somit stellt die Versorgung dieser Menschen eine diagnostische und therapeutische Herausforderung dar.
Quelle: Pet, M: Die epileptologische Versorgung von Menschen mit schwerer Inteligenzminderung, Zeitschrift: EPILEPSIA, Ausgabe 14 (2001), Seiten: 144-148