Idiopathisches oder atypisches Parkinson-Syndrom?

Neuro-Depesche 5/2003

Diagnosesicherheit durch transkranielle Sonographie

Die transkranielle Sonographie ist eine neue Methode, um u.a. idiopathische und atypische Parkinson-Syndrome zuverlässig voneinander abzugrenzen. Dies belegt auch eine prospektive Studie Rostocker Neurologen.

Je 25 Patienten mit atypischem (progressiv supranukleäre Blicklähmung, multiple Systematrophie) und 25 Patienten mit idiopathischem Parkinson-Syndrom (IPS) wurden nach einem standardisierten Protokoll untersucht. Bei 24 der 25 IPS-Patienten war eine deutliche Hyperechogenität der Substantia nigra (SN) nachweisbar. Nur bei zwei von 23 Patienten mit atypischem Parkinson lag eine - leichtgradig erhöhte - Hyperechogenität vor, bei den übrigen 21 Fällen waren die Befunde unauffällig. Die Spezifität des Verfahrens für ein IPS betrug 96%, die Sensitivität 91%. Diesen Resultaten zufolge ist ein atypisches Parkinson-Syndrom bei markanter SN-Hyperechogenität auf Grund des positiv prädiktiven Werts von 100% praktisch auszuschließen. Hyperechogenität des Nucleus lentiformis war bei 17 atypischen (77%) und fünf IPS-Patienten (23%) vorhanden. Sonographische Befunde von Nucleus caudatus, Thalamus sowie zweitem und drittem Ventrikel trugen nicht zur Unterscheidung bei.

Quelle: Walter, U: Brain parenchyma sonography discriminates Parkinson's disease and atypical parkinsonian syndromes, Zeitschrift: NEUROLOGY, Ausgabe 60 (2003), Seiten: 74-77

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x