Je 25 Patienten mit atypischem (progressiv supranukleäre Blicklähmung, multiple Systematrophie) und 25 Patienten mit idiopathischem Parkinson-Syndrom (IPS) wurden nach einem standardisierten Protokoll untersucht. Bei 24 der 25 IPS-Patienten war eine deutliche Hyperechogenität der Substantia nigra (SN) nachweisbar. Nur bei zwei von 23 Patienten mit atypischem Parkinson lag eine - leichtgradig erhöhte - Hyperechogenität vor, bei den übrigen 21 Fällen waren die Befunde unauffällig. Die Spezifität des Verfahrens für ein IPS betrug 96%, die Sensitivität 91%. Diesen Resultaten zufolge ist ein atypisches Parkinson-Syndrom bei markanter SN-Hyperechogenität auf Grund des positiv prädiktiven Werts von 100% praktisch auszuschließen. Hyperechogenität des Nucleus lentiformis war bei 17 atypischen (77%) und fünf IPS-Patienten (23%) vorhanden. Sonographische Befunde von Nucleus caudatus, Thalamus sowie zweitem und drittem Ventrikel trugen nicht zur Unterscheidung bei.
Idiopathisches oder atypisches Parkinson-Syndrom?
Neuro-Depesche 5/2003
Diagnosesicherheit durch transkranielle Sonographie
Die transkranielle Sonographie ist eine neue Methode, um u.a. idiopathische und atypische Parkinson-Syndrome zuverlässig voneinander abzugrenzen. Dies belegt auch eine prospektive Studie Rostocker Neurologen.
Quelle: Walter, U: Brain parenchyma sonography discriminates Parkinson's disease and atypical parkinsonian syndromes, Zeitschrift: NEUROLOGY, Ausgabe 60 (2003), Seiten: 74-77