Kinder und Jugendliche mit ADHS
Deutlich höhere Gefahr für Vergiftungen
Kinder und Jugendliche mit einer ADHS weisen bekanntlich ein erhöhtes Risiko für Unfälle und Verletzungen auf. Jetzt zeigt die Metaanalyse eines internationalen Autoren-Teams, dass offenbar eine noch höhere Gefahr besteht, dass sich die Patienten vergiften.
Kommentar
Generell ist das Vergiftungsrisiko im Kinder-und Jugendalter höher als im Erwachsenenleben. Bei Patienten mit einer ADHS ist es erheblich höher als in der Bevölkerung – und sogar höher als das allgemeine Verletzungsrisiko der Erkrankten. Obschon Vergiftungen insgesamt recht selten sind, sollten die Erkenntnisse dieser Studie sowohl in klinisch orientierte Guidelines einfließen als auch im Beratungs- und Behandlungsalltag berücksichtigt werden. Ob eine adäquate Therapie, die Unaufmerksamkeit und Impulsivität reduziert, das Vergiftungsrisiko senken kann, wurde in dieser Metaanalyse nicht geprüft. Ebenso wenig wurde die Art von Giften (Medikamente und Nicht-Medikamente) aufgeschlüsselt.
Ruiz-Goikoetxea M et al.: Risk of poisoning in children ... Sci Rep 2018; 8(1): 7584 [Epub 15. Mai; doi: 10.1038/s41598-018-25893-9]