Drei bis fünf Tage nach ihrem Herzinfarkt wurden 276 Patienten mittels Beck Depression Inventory und dem Structured Clinical Interview (SCID für DSM-III-R) auf das Vorliegen einer Major-Depression und/oder einer Dysthymie untersucht. 204 erreichbare Überlebende (116 Männer und 88 Frauen) wurden vier Monate später telefonisch interviewt und anhand der "Medical Outcomes Study Specific Adherence Scale" zur Befolgung der ärztlichen Empfehlungen befragt. Sowohl Patienten mit Major-Depression und/oder Dysthymie (n = 31, 15,2%) als auch Patienten mit mindestens leichter depressiver Symptomatik (BDI-Werte >= 10; n = 35; 17,2%) in der ersten Zeit nach dem Herzinfarkt berichteten vier Monate später seltener von der Einhaltung einer fettarmen Diät, regelmäßiger Ausübung körperlicher Aktivitäten, Verringerung von Stress und dem Bemühen um soziale Unterstützung. Patienten mit Major-Depression und/oder Dysthymie nahmen zusätzlich viel seltener die verschriebenen Medikamente ein.
Sterblichkeit nach Myokardinfarkt
Neuro-Depesche 11/2000
Depressiven fällt die Befolgung ärztlicher Ratschläge schwer
Herzinfarkt-Patienten mit depressiven Symptomen weisen in der Folgezeit eine sechs- bis achtfach höhere kardiale Mortalität auf als nicht-depressive Patienten.
Quelle: Ziegelstein, RC: patients with depression are less likely to follow recommendations to reduce cardiac risk during recovery from a myocardial infarction, Zeitschrift: ARCHIVES OF INTERNAL MEDICINE, Ausgabe 160 (2000), Seiten: 1818-1823