2148 Schüler im Alter von 11 bis 14 Jahren wurden eingeschlossen. 1439 konnten über einen Zeitraum von einem Jahr zweimal untersucht und ausgewertet werden. Ihr Durchschnittsalter betrug 12,6 Jahre.
Eine depressive Symptomatik wurde anhand der Selbstbeurteilungsskala Short Mood and Feelings Questionnaire (SMFQ) erhoben, das zum Screening auf depressive Kernsymptome in der Altersgruppe von 6 bis 17 Jahren validiert ist.
Hohe Prävalenz und Inzidenz
Eine relevante depressive Symptomatik war hier als SMFQ-Score ≥ 11 definiert. Ihre Punktprävalenz bei diesen Schülern der 6. bis 10. Klasse betrug 9,3 % zum ersten und – entgegen des angenommenen Anstiegs – 7,9 % zum zweiten Untersuchungszeitpunkt. Die 12-Monats-Prävalenz lag bei 2,9 % und die 12-Monats-Inzidenz bei 4,5 %.
Mädchen drei- bzw. zweimal häufiger betroffen
Diese Untersuchung bestätigte die ungünstigere Situation der Mädchen: Im Vergleich zu Jungen war ihre Punktprävalenz sowohl zum ersten Zeitpunkt (12,2 % vs. 6,1 %) als auch zum zweiten (10,8 % vs. 4,8 %) etwa doppelt so hoch (je p < 0,001). Höher fielen auch die 12-Monats-Prävalenz (4,5 % vs. 1,3 %) und die 12-Monats- Inzidenz (6,1 % vs. 3,5 %) aus (je p < 0,05). Bei generell fluktuierenden Symptomen in dieser Altersgruppe wiesen die Mädchen dieser Kohorte gegenüber den Jungen eine dreifach erhöhte Wahrscheinlichkeit auf, dass ihre depressiven Symptome über ein Jahr persistierten. JL