Psychiatrische Komorbidität

Neuro-Depesche 3/2008

Depressive Symptomatik bei RLS-Patienten

Die Prävalenz des RLS nimmt mit dem Alter zu und liegt in Europa zwischen 5 und 13%, Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Viele RLS-Patienten klagen über Schlafprobleme, Tagesmüdigkeit und Depressionen; ihre Lebensqualität ist oft erheblich beeinträchtigt. In einer Erhebung aktueller Daten in der schwedischen Bevölkerung wurde nun ein Fokus auf einzelne komorbide körperliche und psychiatrische Krankheiten gerichtet.

An der Studie nahmen 1000 zufällig ausgewählte Schweden teil, die telefonisch zum Vorliegen von RLS-Symptomen nach den 2003 aktualisierten diagnostischen Kriterien der International Restless Legs Study Group und zu deren Schwere befragt wurden. Außerdem wurden die Teilnehmer um Angaben zu ihrer Schlafqualität, der Einnahme von Antidepressiva oder Antidiabetika gebeten.

Nach diesen Daten beträgt die Prävalenz des RLS in der schwedischen Bevölkerung 5%; Frauen waren mit 5,7% häufiger betroffen als die Männer mit 3,7%. Die durchschnittliche Beschwerdedauer betrug 10,2 Jahre. Mehr als ein Viertel (28,3%) der Patienten mit RLS-Symptomen hatten eine positive Familienanamnese. Bei ungefähr 10% der Betroffenen wa­ren die Beschwerden nur leicht ausgeprägt, bei 26% mittelschwer und bei 36% schwer; 28% gaben sehr starke RLS-Symptome an. Nur etwa jeder Dritte (37%) hatte wegen der RLS-Beschwerden bereits ärztliche Hilfe in Anspruch genommen.

Wie erwartet, klagten viele der Betroffenen über eine nächtliche Insomnie (51% vs. 24,3% der Nicht-Betroffenen; p = 0,0001) und ausgeprägte Tagesmüdigkeit (32% vs. 14,7%; p = 0,002). Periodische Beinbewegungen im Schlaf (PLMS) zeigten 8,7% (vs. 2,2%; p = 0,02). Während das RLS zumindest in keinem signifikanten Zusammenhang mit nächtlichen Atempausen (4,9% vs. 1,9%; ns) bzw. Schnarchen (22,2% vs. 14,2%; ns) oder einer Diabetes-Behandlung (12% vs. 4,8%; ns) stand, litten die RLS-Patienten im Vergleich zu den Befragten ohne RLS mehr als zweieinhalb mal so häufig an einer depressiven Symptomatik (18% vs. 6,7%; p = 0,02).

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