Lebensqualität von MS-Patienten

Neuro-Depesche 7/2005

Depressive Stimmung beeinträchtigt am meisten

In einer Studie wurde der Einfluss verschiedener Einzelaspekte des psychischen Wohlbefindens und der Behinderung auf die Lebensqualität (QOL) von MS-Patienten untersucht und mit den Daten von Gesunden verglichen.

504 von 1000 an Mitglieder der österreichischen MS-Gesellschaft verschickte Patienten-Fragebögen kamen zurück, 53% waren vollständig ausgefüllt. Zusätzlich wurden die Daten von 1049 gesunden Personen ausgewertet. Die meisten Patienten waren (nach EDSS) schwer behindert, rund 50% (nach der Self Rating Depression Scale nach Zung, SDS) leicht bis schwer depressiv. Ebenfalls etwa 50% berichteten eine reduzierte Schlafqualität und/oder Fatigue (nach Pittsburgh Sleep Quality Index, PSQI bzw. der Fatigue Severity Scale, FSS). Verglichen mit den Kontrollen hatten die MS-Patienten nach dem Quality of Life Index (QLI) eine signifikant schlechtere Lebensqualität. Dafür waren insbesondere die Werte der EDSS und der SDS die besten Prädiktoren. Während sich die Resultate im EDSS, PSQI und FSS lediglich als Prädiktoren für die Kategorie der körperlicher Aktivitäten im QLI erwiesen, waren die SDS-Scores für alle QLI-Bereiche der insgesamt herabgesetzten Lebensqualität von hohem prädiktivem Wert.

Quelle: Lobentanz, IS: Factors influencing quality of life in multiple sclerosis patients: disability, depressive mood, fatigue and sleep quality., Zeitschrift: ACTA NEUROLOGICA SCANDINAVICA, Ausgabe 110 (2004), Seiten: 06-13

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