Lichttherapie bei SAD

Neuro-Depesche 10/2005

Depression und TSH-Werte gebessert

Patienten mit saisonal abhängiger Depression (SAD) leiden außer unter den klassischen affektiven Symptomen auch unter vermehrtem Schlafbedürfnis, Fatigue und Gewichtszunahme, also Symptomen, die auch auf einer Schilddrüsenunterfunktion beruhen können. Nun suchten dänische Psychiater nach den Effekten einer SAD-Lichttherapie auf die TSH-, T3- und T4-Werte.

67 Frauen und 16 Männer im Durchschnittsalter von 44 Jahren ohne Antidepressiva-Therapie erhielten eine Woche lang jeden Morgen eine Lichttherapie mit 5000 Lux für 120 Minuten. Zu Beginn und nach Abschluss der Therapie wurden die Konzentrationen von TSH, T3 und T4 gemessen. Nach einer Woche hatten 61% der Patienten mit einer Reduktion der HAM-D17-Werte um mindestens 50% auf die Therapie angesprochen, 51% der Patienten befanden sich sogar in einer Remission (HAM-D: =< 7). Im Gesamtgruppendurchschnitt ergab sich ein signifikanter Abfall des TSH-Wertes von 1,57 auf 1,30 mU/l, bei den klinisch gebesserten Patienten von durchschnittlich 1,71 auf 1,37. Bei den 31 Non-Respondern hatten die TSH-Werte dagegen nicht signifikant abgenommen. Es wird vermutet, dass die Lichttherapie auch die zirkadiane Rhythmik der TSH-Ausschüttung beeinflusst.

Quelle: Martiny, K: Decreasing TSH levels in patients with seasonal affective disorder (SAD) responding to 1 week of bright light therapy, Zeitschrift: JOURNAL OF AFFECTIVE DISORDERS, Ausgabe 79 (2004), Seiten: 253-257

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x