Risikofaktor oder sehr frühes Prodrom?
Depression erhöht Parkinson-Risiko exzessiv
Viele Parkinson-Patienten leiden schon vor den ersten motorischen Manifestationen an nicht-motorischen Frühsymptomen. In einer bevölkerungsweiten Kohortenstudie wurde in Schweden untersucht, ob die Erkrankung an einer depressiven Störung mit einem anschließend erhöhten Langzeitrisiko einhergeht, einen Morbus Parkinson zu entwickeln.
Kommentar
Der Zeit- und „Dosis“-abhängige Zusammenhang und das Fehlen einer familiären Koaggregation der beiden Krankeiten legen eine direkte Verbindung zwischen der Depression und einer anschließend auftretenden Parkinson- Erkrankung nahe. Dass die Assoziation über mehr als zwei Dekaden andauerte, spricht dafür, dass die Depression entweder einen starken kausalen Risikofaktor darstellt oder aber ein sehr frühes prodromales Parkinson- Symptom ist. Da (natürlich) nicht alle das Risiko möglicherweise beeinflussenden Variablen einbeziehbar sind, bleibt der wahre Zusammenhang unbekannt.
Gustafsson H et al.: Depression and subsequent risk of Parkinson disease: A nationwide cohort study. Neurology 2015; 84(24): 2422-9