Die größten Probleme nicht-behandelter depressiver und Angsterkrankungen ergeben sich aus Progression und Chronifizierung der Symptome. Dabei hat sich das Spektrum an gut verträglichen und wirksamen Medikamenten gegen beide Erkrankungen in letzter Zeit erweitert. Der Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer (SNRI) Venlafaxin hat sich nicht nur in der antidepressiven Therapie, sondern auch bei Patienten mit Angststörungen bewährt. Wie Prof. Dr. med. Göran Hajak, Regensburg, berichtete, sprechen insbesondere Patienten mit generalisierter Angststörung (GAS)und depressive Patienten mit komorbider Angstsymptomatik bzw. Angsterkrankung auf Venlafaxin gleich gut oder besser an als auf gebräuchliche SSRI oder anxiolytische Serotonin-Rezeptoragonisten. Angesichts wirksamer Therapiemöglichkeiten appellieren nun die Experten der Initiative "denke positiv" - unterstützt durch Anzeigen in Fachzeitschriften und Publikumspresse, Plakate sowie Poster im Wartezimmer - an Betroffene und Ärzte, der Unterdiagnostizierung und inadäquaten Behandlung entgegenzutreten. Im Frühjahr nächsten Jahres wird zudem zum ersten Mal der "go life" vergeben. Der mit 25 000 DM dotierte Forschungspreis soll die wissenschaftliche Erforschung bzw. Umsetzung praktischer Verbesserungen im Bereich der Früherkennung und Behandlung von Angst- und Depressionserkrankungen fördern. Weiterführende Informationen zu den Krankheitsbildern für Betroffene und Ärzte sind im Internet unter www.denkepositiv.com zu finden.
Angst und Depression
Neuro-Depesche 6/2001
"denke positiv" will Versorgungs-Defizite abbauen
Bei Patienten mit Angsterkrankungen vergehen im Mittel rund acht Jahre, bis eine adäquate Therapie eingeleitet wird. Bei depressiven Erkrankungen werden nur 10 bis 25% der Fälle adäquat behandelt. Die Verbesserung von Früherkennung und Therapie von Angststörungen und Depressionen, ist das Ziel der neuen Initiative "denke positiv".