Versuche an Nagern zeigten, dass sich bei cholesterinreicher Ernährung vermehrt Ablagerungen von beta-Amyloid (Abeta) im Hirn bilden, die sich durch cholesterinsenkende Medikamente wieder reduziert lassen. Abeta sind ein neuropathologisches Merkmal der DAT. Nun untersuchte die Group Health Cooperative eine Kohorte von 2356 Personen im Alter >= 65 Jahren mit dem "Cognitive Abilities Screening Instrument" (CASI) auf kognitive Beeinträchtigungen und glich sie mit den Serumwerten an Gesamt- und HDL-Cholesterin ab. Die Hazard Ratio in der höchsten Cholesterinwert-Perzentile betrug nach Adjustierung der Daten auf wesentlichen Einflussfaktoren wie Alter, BMI etc. nach durchschnittlich 5,6 Jahren 1,16 für jegliche Demenz und 1,00 für eine DAT. Auch die HDL-Serumwerte hatten keinen signifikanten Einfluss auf das Demenz- oder DAT-Risiko. Höhere Erkrankungsrisiken zeigten sich - nicht unerwartet - für Patienten mit APOE-4-Allel.
Serumwerte verglichen
Neuro-Depesche 4/2006
Demenzrisiko durch hohes Cholesterin?
Tierexperimentelle Befunde deuten auf eine Demenzförderung durch cholesterinreiche Diät hin. Nun wurden in einer bevölkerungsbasierten Langzeitstudie das Risiko für eine Demenz vom Alzheimer-Typ (DAT) oder jegliche Demenz in Abhängigkeit von den Gesamtcholesterin- und HDL-Werten im Serum analysiert.
Quelle: Li, G: Serum cholesterol and risk of Alzheimer disease, Zeitschrift: NEUROLOGY, Ausgabe 65 (2005), Seiten: 1045-1238