Rotterdam-Studie

Neuro-Depesche 6/2006

Demenzrisiken beim IPS

Wissenschaftler des Erasmus Medical Center in Rotterdam prüften in einer populationsbasierten Kohortenstudie, wie groß das Demenz- und Mortalitätsrisiko bei Parkinson-Kranken ist.

In die Studie wurden 6969 über 55-Jährige aufgenommen, die sich zu drei Zeitpunkten kognitiven Tests (MMST, Geriatric Mental State) unterzogen. Bei der Eingangsuntersuchung wurde ein idiopathisches Parkinson-Syndrom (IPS) bei 99 Teilnehmern diagnostiziert; bei den beiden folgenden Untersuchungen kamen 67 Fälle hinzu. Initial bestand eine Demenz bei 22% der IPS-Patienten und 4% der übrigen Teilnehmer. Im gesamten Studienzeitraum ergab sich für die Parkinsonkranken ein deutlich erhöhtes Demenzrisiko. Das Risiko für das Neuauftreten einer Demenz bei den IPS-Patienten war bei Trägern des Apolipoprotein E (APOE)-epsilon4-Allels und besonders des APOE-epsilon2-Allels (auch bei Heterozygotie) gegenüber den epsilon3/epsilon3-Trägern wesentlich stärker ausgeprägt. Im Follow-up starben 54% der 166 IPS-Patienten, aber nur 23,9% der übrigen Teilnehmer. Das Mortalitätsrisiko bei IPS war fast verdoppelt. Besonders betroffen waren Kranke mit neu aufgetretener Demenz und solche mit längerer Krankheitsdauer. Nicht-demente IPS-Patienten hatten eine nur mäßig erhöhte Mortalität. (cer)

Quelle: de Lau, LM: Prognosis of Parkinson disease: risk of dementia and mortality: the Rotterdam Study, Zeitschrift: ARCHIVES OF NEUROLOGY, Ausgabe 62 (2005), Seiten: 1265-1269

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