Neuro-Depesche 9/2010

Demenz: Inzidenz und Prävalenz sind sehr hoch

In einem Review fanden sich bei Parkinson-Patienten deutlich erhöhte Inzidenz- und Prävalenzraten dementieller Syndrome. Welche Risikofaktoren wurden identifiziert?

Eingang fanden 13 Studien mit 1767 Parkinson(PD)-Patienten. 554 hatten ei­ne Demenz (Prävalenzrate: 31,3%). In den Studien bei neu diagnostizierten PD-Patienten ergaben sich Raten von 16%, 8% und 17%. Im Gegensatz zu Longitudinalstudien werden akkuratere und repräsentativere Ergebnisse erzielt, wenn die Patienten von Beginn der PD an beobachtet werden. Die erste derartige Studie ergab eine jährliche Inzidenzrate von 30 pro 1000 Personenjahre.

Noch genauere Aussagen gewährt die kumulative Prävalenz: In einer Studie wurden neu diagnostizierte PD-Patienten prospektiv über mehr als zehn Jahre nachbeobachtet. Zu Beginn wurde bei 17% der 136 Patienten eine Demenz festgestellt, nach drei , fünf und 15 Jahren lagen die Raten bei 26%, 28% bzw. 48%. Am Ende wiesen weitere 36% eine leichte kognitive Beeinträchtigung (MCI) auf. Das 20-jährige Follow-up zeigte, dass 83% (der 30 Überlebenden) eine Demenz entwickelt hatten. Insgesamt 75% waren vor ihrem Tod dement gewesen.

In einer Studie an seit durchschnittlich neun Jahren kranken PD-Patienten wiesen initial 28% eine Demenz auf. Acht Jahre später lag die kumulative Prävalenz bei 78%, nach zwölf Jahren bei 80 bis 90%. Demnach hat ein 70-jähriger Patient eine Lebenserwartung von acht Jahren, von denen er in den letzten drei eine Demenz entwickeln wird.

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