Extended interval dosing (EID) von Natalizumab

Neuro-Depesche 5-6/2022

Daten zeigen deutlich geringeres PML-Risiko

Auf der Jahrestagung der American Academy of Neurology (AAN) wurden neue Daten zur Therapie der MS mit Natalizumab vorgestellt. Eine Auswertung zeigt unter der Therapie in einem verlängerten Verabreichungsintervall (Extended interval dosing, EID) ein um 87 % geringeres Risiko für eine Progressive Multifokale Leukenzephalopathie (PML).
Anhand der US-Datenbank TOUCH® (TYSABRI Outreach: Unified Commitment to Health) wurden drei vordefinierte Analysen durchgeführt: Primär (EID in den letzten 18 Behandlungsmonaten), sekundär (EID über jeden längeren Zeitraum zu einem beliebigen Zeitpunkt) und tertiär (eine hauptsächlich aus EID bestehende Dosierungshistorie). Patienten mit Dosierungsintervallen < 3 oder > 12 Wochen waren ausgeschlossen. Gegenüber einer Auswertung von 2020 umfasste die aktualisierte Analyse (Stand 30. Juni 2021) mehr Patient(inn)en, häufigere EID-Gaben und längere EID-Behandlungszeiten.
Die Primäranalyse ergab für EID vs. die zugelassenen Gabe alle vier Wochen (Q4W) bei Anti-JC-Virus-Antikörper-positiven Patienten ein um 87 % geringeres PML-Risiko (Hazard Ratio: 0,127; p < 0,0001). In der Sekundär- und Tertiäranalyse betrug die Risikoreduktion 81 % (HR: 0,195) bzw. sogar 96 % (HR: 0,042) (je p ≤ 0,0003).
Die fortgesetzte Nachverfolgung wird das Ausmaß der Risikominderung unter Natalizumab EID weiter quantifizieren. JL
Quelle:

Zhovtis Ryerson L et al.: Natalizumab Extended Interval Dosing (EID) is Associated with a Reduced Risk of Progressive Multifocal Leukoencephalopathy (PML) Compared With Every-4-Week (Q4W)

 

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