Antiepileptika-Therapie
Das sind die wesentlichen Prädiktoren für die Nicht-Adhärenz

Antiepileptika werden von vielen Patienten nicht zuverlässig eingenommen oder wieder abgesetzt. Wie groß das Problem ist und welche Merkmale die Betroffenen kennzeichnen, zeigt jetzt ein Forscherteam in einer Querschnittsstudie in Äthiopien auf.
Kommentar
Bei zuverlässiger Einnahme von Antiepileptika können bis zu 70% der Patienten anfallsfrei werden. Dessen ungeachtet waren dieser Studie zufolge fast 40% der Epilepsie- Patienten mit ihrer Antiepileptika-Medikation nicht adhärent. Dies entspricht u. a. den Raten in North Carolina (39%), Großbritannien (36,4%) und Finnland (34%). Trotz aller äthiopischen Besonderheiten unterscheiden sich viele Gründe für eine Non-Adhärenz offenbar nicht maßgeblich von denen bei Patienten in westlichen Ländern. Wie Experten im Westen fordern die Autoren psychoedukative (Kurz-) Interventionen zur Epilepsie/ Antiepileptika-Therapie (Bedeutung der Adhärenz, Nebenwirkungen etc.) und Öffentlichkeitsarbeit zur Verringerung der Stigmatisierung.
Hinweis: Dieser Artikel ist Teil einer CME-Fortbildung.
Getnet A et al.: Antiepileptic drug nonadherence and its predictors among people with epilepsy. Behav Neurol 2016; 3189108 [Epub 8. Dez.; doi: 10.1155/201 6/3189108]