Die Narkolepsie hat einen bimodalen Alters- Peak um das 15. und das 35. Lebensjahr. Neben den gemeinsamen „Red Flags“ übermäßige Tagesschläfrigkeit und Kataplexie sind bei Kindern zwei Aspekte besonders zu beachten:
Schlafbezogene Störungen
– Hypnagoge/hypnopompe multimodale (hauptsächlich visuelle) Halluzinationen oder Illusionen bzw. lebhafte Träume (oft mit beängstigendem Inhalt)
– Schlaflähmung kurz vor dem Einschlafen oder für ein bis zwei Minuten nach dem Erwachen (oft mit begleitender Unruhe/ Angst) mit oder ohne Halluzinationen/Illusionen – Gestörter Nachtschlaf mit Unruhe, Schlaffragmentierung und/oder REM-Schlaf- Verhaltensstörung (RBD); ausagierte Träume bei fehlender REM-Schlaf-Hemmung; die Betroffenen erinnern sich an entsprechende Trauminhalte
Endokrinologische Symptome
– Verfrühte pubertäre Anzeichen bis zum Erfüllen der Kriterien für eine vorzeitige Pubertät (Mädchen < 8, Jungen < 9 Jahre)
– progressive Gewichtszunahme bis hin zur Adipositas
Im Vollbild der Narkolepsie werden Schlafstörungen und endokrinologische Symptome sowohl von exzessiver Tagesschläfrigkeit als auch von Kataplexie begleitet. Sie können bei pädiatrischen Patienten aber auch erste Krankheitsmanifestationen darstellen.
Angesichts der geringen Selbstreflexion/ Einsicht bei Kindern sowie der Scheu, über unangenehme oder peinliche Erfahrungen zu reden, werden die Symptome selten spontan berichtet und müssen gezielt erfragt werden. In jedem Fall ist bei diesen Kindern nach Anzeichen für Tagesmüdigkeit und Kataplexie zu suchen. HL