Atypika-Therapie

Neuro-Depesche 4/2010

Das Diabetes-Risiko ist teilweise erhöht

In der bisher größten pharmakoepidemiologischen Post-marketing-Studie unter Einschluss neuer Antipsychotika wurde geprüft, ob die Therapie mit Atypika mit einer erhöhten Gefahr für die Entwicklung eines Diabetes mellitus einhergeht.

Unter etwa 60 Millionen Datensätzen wurden zwei (überlappende) Kohorten Erwachsener (durchschnittlich 45 Jahre) identifiziert, die verschiedene Antipsychotika a) neu und für mindes­tens 45 Tage oder b) überhaupt schon einmal erhalten hatten. Unter 55 287 antipsychotisch Behandelten wurden anhand der Antidiabetika-Verschreibungen 357 Fälle eines neu aufgetretenen Diabetes identifiziert. Der Abgleich mit der gegenwärtigen Antipsychotika-Verschreibung er­gab gegenüber klassischen Neuroleptika für bestimmte Antipsychotika ein erhöhtes Diabetes-Risiko: Nicht betroffen waren die Anwender von Aripiprazol (adjustierte Hazard Ratio: 0,93), Quetiapin (aHR: 1,04,), Risperidon (aHR: 0,85) und Ziprasidon (aHR: 1,05), während Patienten unter Olanzapin mit einer aHR von 1,71 (95%, KI: 1,12–2,61) und mehr noch unter Clozapin mit einer aHR von 2,58, Diabetes-gefährdet waren – Letztere jedoch bei einem weiten Konfidenzintervall von 0,76–8,80 ohne Signifikanz.

Die Auswertung der zweiten Patienten-Kohorte mit Antipsychotika-Lebenszeitexposition ergab grundsätzlich ähnliche Ergebnisse. Die Studienresultate stehen weitgehend im Einklang mit den Konsensusstatements der US-amerikanischen Psychiater und Endokrinologen-Verbän­de.

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