RRMS-Patienten mit leichter Behinderung

Neuro-Depesche 4/2019

Das belastet die pflegenden Partner

Zertifizierte Fortbildung

Die Partner von MS-Patienten werden bei zunehmender Behinderung oft zu pflegenden Betreuern. Dies wirkt sich oft negativ auf ihre körperliche und geistige Gesundheit aus. Jetzt wurde eine Studie zu MS-Patienten mit erst leichtem Behinderungsgrad durchgeführt. Welche Faktoren erhöhten die Pflegebelastung?

Die Lebenspartner von 173 Patienten mit schubförmiger MS (79 % Frauen; medianer EDSS 2,0; 90 % noch berufstätig) machten Angaben zu deren neuropsychiatrischen Problemen und kognitiven Funktionen (Multiple Sclerosis Neuropsychological Screening Questionnaire, MSNQ; Neuropsychiatrisches Interview, NPI). Ihre eigene Belastung wurde mit dem Modified Caregiver Strain Index (MCSI) bewertet. Die drei häufigsten neuropsychiatrischen Symptome waren Reizbarkeit/Launenhaftigkeit (38 %), Depression (28 %) und Appetitstörungen (22 %).
Im MCSI lag die mediane Pflegebelastung bei 4,0. Am stärksten belastend waren Agitation/Aggression, Enthemmung, Depression und Angst der Patienten. Eine überdurchschnittliche Belastung (≥ 7 Punkte im MCSI) erfuhr fast ein Viertel (24 %) der Lebenspartner. Die multivariate Regressionsanalyse ergab dafür folgende maßgebliche (R2: 0,49) Faktoren: Neben höherem Alter der MS-Patienten (b: 0,16, p = 0,04) und stärkerer Behinderung nach EDSS (b: 0,17; p = 0,04) waren dies vor allem vom Partner berichtete Probleme im MSNQ (b: 0,33, p = 0,001) und im NPI (b: 0,32, p = 0,001). Ohne wesentlichen Einfluss waren andere Faktoren, u. a. die Fatigue. JL


Hinweis: Dieser Artikel ist Teil einer CME-Fortbildung.

Quelle:

van der Hiele K et al.: Caregiver strain among life partners of persons with mild disability due to ... Mult Scler Relat Disord 2019; 31: 5-11

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x