Inzidenz, Beeinträchtigung und Verlauf

Neuro-Depesche 6/2008

Darin unterscheiden sich psychotische Depression und schizophrene Psychose

Depressive Erkrankungen mit psychotischer Symptomatik treten ähnlich häufig auf wie Schizophrenien, sind jedoch sehr viel schlechter untersucht. Britische Epidemiologen verglichen nun bei ersterkrankten Patienten beider Diagnosegruppen Beeinträchtigungsgrad und Krankheitsverlauf über durchschnittlich vier Jahre.

Die psychotische Depression geht Studien zufolge mit einer schlechteren Prognose mit erhöhten Rückfall- und Suizidraten einher als die Deppression ohne psychotische Zeichen. Um mehr über Verlauf und Prognose zu erfahren, wurden im Rahmen eines epidemiologischen Projektes alle Personen (> 16 Jahren) der nordenglischen Grafschaft Northumberland mit erstdiagnostizierter Psychose nachbeobachtet. Verglichen wurden die Patienten mit depressiver Episode mit psychotischen Symptomen (ICD-10, F32.3) und Patienten mit Schizophrenie (ICD-10, F20).

Zwischen 1998 und 2005 trat eine psychotische Depression mit 19% aller erstdiagnostizierter Psychosen häufiger auf als eine Schizophrenie (13%; p < 0,05) – lediglich bei jüngeren Patienten (< 36 Jahre) war die Verteilung umgekehrt. Depressive Patienten mit psychotischen Symptomen fügten sich signifikant häufiger selbst Verletzungen zu (33% vs. 18%) und litten doppelt so häufig unter einer ganzen Reihe körperlicher Gesundheitsprobleme (56% vs. 28%).

Schizophrene Patienten hatten dagegen deutlich mehr Körperverletzungen (23% vs. 6%) und Eigentumsdelikte (18% vs. 7%) begangen, sie hatten auch häufiger Drogen genommen als die Depressiven (32 vs. 12%). Stationäre Behandlungen erfolgten in beiden Gruppe etwa gleich häufig und dauerten praktisch gleich lang (10,02 vs. 10,84 Tage).

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