Neuro-Depesche 5/2005

DA: Wie gestaltet sich die Langzeittherapie?

Dopaminerge Medikamente haben bei RLS eine gute Akutwirksamkeit. Allerdings können sich bei Langzeiteinnahme die Symptome im Sinne einer Augmentation verschlechtern bzw. ausweiten - wohl vor allem unter der Gabe von L-Dopa. Retrospektiv wurden die Ergebnisse der Langzeittherapie mit Dopaminagonisten (DA) eruiert.

An einer Klinik für Bewegungsstörungen in Houston/Texas wurden die Krankenakten DA-behandelter RLS-Patienten ausgewertet. Nach Ausschluss von Personen mit M. Parkinson, Urämie oder medikamentösen Therapien, die die RLS-Symptome bzw. die Dosierung der DA beeinflussen könnten, wurden die Daten von 83 Patienten ausgewertet. Sie waren über mindestens sechs Monate mit Pramipexol, Pergolid oder Ropinirol, überwiegend einmal täglich zur Nacht gegeben, behandelt worden. Die Wirksamkeit blieb über diesen Zeitraum grundsätzlich erhalten. Vorhergehende Medikationen von L-Dopa und Opioide konnten bei mehr als 80% der Patienten abgesetzt werden. Es wurden im Gruppendurchschnitt signifikante, von der absoluten Höhe her aber eher geringe Dosiserhöhungen notwendig. Nebenwirkungen wie Tagesmüdigkeit oder Übelkeit traten hauptsächlich initial auf, waren überwiegend mild und führten nur selten zum Absetzen der Medikation. Eine leichte Augmentation, insbesondere ein tageszeitlich früherer Symptombeginn, trat bei 48% der Patienten auf, eine zusätzliche DA-Dosis war aber nur bei etwa 22% erforderlich. Von einer Augmentation betroffen waren vor allem Patienten mit positiver Familienanamnese und jene ohne Neuropathie-Zeichen .

Quelle: Ondo, W: Long-term treatment of restless legs syndrome with dopamine agonists, Zeitschrift: ARCHIVES OF NEUROLOGY, Ausgabe 61 (2004), Seiten: 1393-1397

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