In der Recherche wurde jede Art von Studie (1. Dez. 2019 bis 2. Juli 2021) berücksichtigt, in der bei NMOSD-Patienten über die COVID-19-Prävalenz und den -Verlauf berichtet wurde. Je neun Studien mit insgsamt 112 NMOSD-Patienten wurden quantitativ ausgewertet. Das Durchschnittsalter der 112 Patienten betrug 40,8 Jahre, das Frau/Mann-Verhältnis 3,35 : 1. Mit 38 der 112 Patienten berichtete fast die Hälfte (48,7 %) mindestens eine Komorbidität. Das häufigste COVID-19-Symptom war Fieber (54,5 %), gefolgt von Müdigkeit/Asthenie (42,9 %), Kopfschmerzen (41,6 %) und Husten (40,3 %). Bei vier Patienten verschlechterten sich auch die neurologischen NMOSD-Symptome.
Infektionsrate, Klinik-/ICU-Behandlung, Mortalität
Die gepoolte Prävalenz einer COVID-19-Infektion betrug in der NMOSD-Gruppe 1,2 % bei einer hohen Studienheterogenität (I2) von 92 % (p < 0,001). Unter 89 NMOSD-Patienten in sieben Studien wurden 31 (33,7 %; I2 nur 9,1 %) stationär behandelt. Auf die Intensivstation (ICU) verlegt wurden 15,4 % der infizierten NMOSD-Patienten (I2: 20,7 %), von denen zwei Drittel verstarben. Die gepoolte Sterblichkeit in neun Studien betrug 3,3 % (I2: 21,3 %). Behandelt wurden die Patienten zumeist mit Rituximab (RTX, 54,7 %), Azathioprin (AZA; 23,6 %), Langzeit-Kortikosteroiden (LZ-K, 16,0 %) und Mycophenolat-Mofetil (MMF, 8,5 %). Eine Hospitalisierung war erforderlich bei 27 der 51 Patienten unter RTX (52,9 %), sechs der 25 unter AZA (24,0 %), vier der neun unter MMF (44,5 %) und drei der 15 unter LZ-K (20,0 %). HL