Alzheimer-Demenz
Neuro-Depesche 11/2011
Clusterin – eine weitere biochemische Spur?
In jüngster Zeit wurde Clusterin mit der Pathogenese einer Demenz vom Alzheimer-Typ (DAT) in Verbindung gebracht. Die Rolle dieses Proteins ist aber unklar. In Holland wurden die Zusammenhänge nun in einer Fallkontrollstudie genauer untersucht.
Fazit
?! Erhöhte Konzentrationen des u. a. antiapoptotisch wirkenden Clusterin (Apolipoprotein J) fanden sich in bisherigen Studien postmortal in frontalem Kortex und Hippokampus von Alzheimer-Gehirnen sowie im Liquor der Patienten. Sie wurden ferner mit dem Schweregrad des Leidens bei Diagnose, mit einer rasch zunehmenden Hirnatrophie und einer insgesamt schnelleren Progression assoziiert. Die Studienergebnisse sprechen gegen die Annahme, dass Clusterin bei der DAT eine pathogenetische Bedeutung hat, passen aber zu der These, dass die erhöhte Clusterin-Produktion eine neuroprotektive Schutzreaktion darstellt. Deren Mechanismen sind Gegenstand der Forschung.