Patienten mit hochaktiver schubförmiger Multipler Sklerose (RMS) können von einer früh begonnenen Impulstherapie mit Cladribin-Tabletten bei guter Verträglichkeit mit einem langanhaltenden klinischen Nutzen profitieren. Dies untermauern aktuelle Studienergebnisse, die deutsche MS-Experten auf einer Pressekonferenz von Merck im Rahmen der Neurowoche 2022 vorstellten.
Bei Patienten mit hochaktiver RMS kann im MRT bereits nach einem Monat ein signifikanter Effekt auf die kontrastmittelaufnehmenden T1-Läsionen durch eine orale Impulstherapie mit Cladribin-Tabletten beobachtet werden. Dies zeigten aktuelle Auswertungen der Phase-IV-Studie MAGNIFY-MS. Ebenso ging die Läsionslast aktiver T2-Läsionen signifikant zurück. Der Anteil läsionsfreier Patienten stieg damit von 47 % zu Beginn der Studie auf 86 % nach zwei Jahren. Darüber hinaus wiesen 71 % der Betroffenen innerhalb des Beobachtungszeitraums keinerlei Schübe auf, wie Prof. Christoph Kleinschnitz, Essen, betonte. Die jährliche Schubrate betrug 0,11. „Erfreulich war zudem, dass der EDSS bei der Mehrheit der Patienten stabil blieb.“ Auch in der Lebensqualität konnte eine signifikante und nachhaltige Verbesserung auf Basis des MSQoL-54 Composite Scores beobachtet werden. Auswertungen der CLARIFY-MS Studie belegen, dass sowohl die physische als auch die psychische Gesundheit signifikant verbessert wurde. Bei der Impulstherapie mit Cladribin-Tabletten laufen viele positive Aspekte zusammen, resümierte der Experte. Die Wirkung tritt schnell ein, hält lange an, das Sicherheitsprofil ist positiv und die orale Verabreichung über einen definierten Zeitraum ist einfach. „Entsprechend hoch ist die Therapieadhärenz. Ein Wechsel der Behandlung findet lediglich bei rund 5 % der Betroffenen statt.“
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