Neuro-Depesche 9/2015

CIDP: IVIg mit Dimer-Messung optimieren?

Intravenöse Immunglobuline (IVIg) gelten als Standardtherapie der chronischen inflammatorischen demyelinisierenden Polyneuropathie (CIDP), doch die optimale individuelle Dosis und Infusionshäufigkeit ist eine offene Frage. Kölner Neurologen zeigten nun , dass IgG-Dimere im Serum mit der Wirksamkeit korrelieren. Ein neuer Biomarker?

In der Serum-IgG-Fraktion von fünf gesunden Kontrollen und 16 Patienten mit CIDP, zweien mit Miller-Fisher-Syndrom (MFS) und einem mit Myasthenia gravis (MG) wurden die IgG-Dimere chromatographisch quantifiziert.
Die Spiegel waren 30 min. nach der IVIg-Infusion (meist 1 g/kg KG) signifikant höher als da - vor (5,8% vs. 2,6%; Kontrollen: 2,4%). In der Tat waren IgG-Dimere mit der klinischen Response auf die IVIg-Behandlung nach Medical Research Council (MRC) und Inflammatory Neuropathy Cause and Treatment (INCAT) korreliert: Niedrige Postinfusions-Dimer-Spiegel gingen mit klaren Symptomverschlechterungen einher.
Außerdem waren die IgG-Dimer-Fraktionen der CIDP-Patienten (nach Re-Monomerisierung) immunreaktiv gegen neuronale oder Schwannzell- Epitope aus peripheren Nerven. JL
Kommentar

Hintergrund: IVIg enthalten polyvalente IgG, die sich als idiotypische (Id) und anti-Id-Antikörper zu Dimeren formieren. Die anti-Id-Ak könnten zum Ansprechen beitragen.

Quelle:

Ritter C et al.: Chronic inflammatory demyelinating polyneuropathy (CIDP): change of serum IgG dimer ... J Neuroinflammation 2015; 12: 148 [Epub 14. Aug.; doi: 10.1186/s12974-015-0361-1]

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