751 Erwachsene mit seit zumeist Jahre bestehenden chronischen Rücken-, Arthrose-, Fibromyalgie-, Kopf- und anderen Schmerzen wurden in den Apollo Cannabis Clinics in Toronto behandelt. Die durchschnittlich 49,6 Jahre alten und zu 57 % weiblichen Patienten erhielten verschiedene Zubereitungen an medizinischem pflanzlichem Cannabis. Die Wirksamkeit der Therapie wurde über ein Jahr einmal monatlich mit dem Brief Pain Inventory (BPI) überprüft. Außerdem wurde u. a. die Lebensqualität mit dem Short Form mit 12 Items (SF-12) erfasst.
Wirksam ab dem ersten Monat
Die Behandlung führte nach BPI bereits nach einem Monat zu einer signifikanten Reduktion des Schmerzes und der schmerzbedingten Beeinträchtigungen (je p < 0,001). Beide Effekte nahmen im weiteren Verlauf noch signifikant zu. Außerdem gingen Kopfschmerz, Müdigkeit, Angst und Übelkeit jeweils signifikant zurück (p ≤ 0,002). Auch in der körperlichen und psychischen Lebensqualität (PCS und MCS) nach Short Form 12 als ein sekundärer Endpunkt ergab sich ab dem dritten Monat der Cannabis- Therapie ein signifikanter Anstieg (p < 0,002).
Ferner verringerte sich einer explorativen Analyse zufolge unter der Cannabis-Therapie bei den 82 Patienten, die anfänglich Opioide eingenommen hatten, die durchschnittliche MorphinÄquivalenzdosis, z.B. von 26,23 auf 12,69 in Monat 1 (p < 0,0001). „Gelegentliche“ bis „häufige“ Nebenwirkungen waren Mundtrockenheit (54,8 %), gesteigerter Appetit (45,5 %) und Schläfrigkeit (49,4 %) – allerdings ohne signifikante Zunahme versus Baseline. Die rundum positiven Langzeitresultate sind limitiert, weil die Studie weder randomisiert noch kontrolliert war. JL