Kanadische Psychiater behandelten einen 36-jährigen Patienten mit chronischer Schizophrenie vom paranoiden Typ seit drei Jahren mit Risperidon. Trotz stabiler Teilremission ohne Plussymptomatik war der ängstliche, zum sozialen Rückzug neigende Patient seit Jahren nicht in der Lage, einer beruflichen Tätigkeit nachzugehen. In einem sog. ABAB-Design erhielt der Patient zusätzlich zu Risperidon (2 mg/d) zweimal zwölf Wochen lang - unterbrochen durch ein sechswöchiges Wash-out - Donepezil (Zieldosis 10 mg/d). In den Standard-Ratingskalen kam es während der verschiedenen Studienabschnitte zu keinen signifikanten Änderungen der Symptomatik. Es traten auch keine Nebenwirkungen wie extrapyramidale Symptome auf. Kognitive Tests ergaben eine signifikante Besserung der Wortflüssigkeit und eine tendenzielle Besserung im Kartensortier-Test. Der Patient berichtete, in den Donepezil-Phasen wieder zum Lesen längerer Texte fähig zu sein. Er nimmt weiter Donepezil. (JL)
Chronische Schizophrenie
Neuro-Depesche 11/2002
Cholinesterasehemmer bessert Kognition
Es zeichnet sich zunehmend ab, dass Acetylcholinesterasehemmer nicht nur in der Behandlung der Alzheimer-Demenz erfolgreich eingesetzt werden können. So wurde in einer Fallstudie die Wirkungen des Cholinesterasehemmers Donepezil auf die kognitiven Störungen bei schizophrener Erkrankung geprüft.
Quelle: MacEwan, GW: Donepezil in schizophrenia - is it helpful? An experimental design case study, Zeitschrift: ACTA PSYCHIATRICA SCANDINAVICA, Ausgabe 104 (2001), Seiten: 469-472