Demenzprogression

Neuro-Depesche 1/2005

Cholesterin und APOE-Genotyp interagieren

Eine vergangene Studie zeigte, dass erhöhte Cholesterin-Spiegel das Risiko für eine Demenz vom Alzheimer-Typ (DAT) bei Patienten ohne APOE-epsilon4-Allel erhöhen, das bereits erhöhte DAT-Risiko bei APOE-epsilon4-Trägern jedoch nicht weiter verstärken. Nun wurde retrospektiv untersucht, ob das Gesamtcholesterin (TC), der APOE-Genotyp oder eine bestimmte TC/APOE-Interaktion mit der DAT-Progression korreliert.

Über 30 Wochen wurden 443 DAT-Patienten einer Antidementivum-Studie auf ein Fortschreiten der Demenz untersucht. Veränderungen in der Alzheimer Disease Assessment Scale (ADAS) sprechen für eine signifikante TC/APOE-Genotyp-Interaktion im beschriebenen Sinne: Bei Patienten ohne APOE-epsilon4-Allel und hohen Cholesterin-Werten (240 mg/dl) wurde eine stärkere Verschlechterung der Kognition und der funktionellen Aspekte beobachtet als bei Patienten mit nicht erhöhten Cholesterin-Werten - unabhängig von deren APOE-epsilon4-Status. Bei APOE-epsilon4-Allelträgern kam es im Beobachtungszeitraum, von den Cholesterin-Werten unabhängig, nur zu einer geringfügigen Verschlechterung der ADAS-Werte. Präklinischen Daten zufolge verstärken hohe Cholesterin-Spiegel sowohl die Expression des APOE-Gens als auch die alzheimertypischen Amyloid-beta-Ablagerungen im Hirngewebe.

Quelle: Evans, RM: Cholesterol and APOE genotype interact to influence Alzheimer disease progression, Zeitschrift: NEUROLOGY, Ausgabe 62 (2004), Seiten: 1869-1871

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