Behandlung depressiver Störungen

Neuro-Depesche 2/2000

Charakteristika eines SSRI

Citalopram gilt als der am stärksten selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer und ist in Deutschland einer der am häufigsten verordneten Wirkstoffe dieser Klasse.

Citalopram wird ganz überwiegend durch das Cytochrom-P450-System der Leber verstoffwechselt. Weder der Wirkstoff selbst noch sein aktiver Metabolit Desmethylcitalopram inhibiert jedoch die Enzyme in nennenswertem Umfang. Daher sind Interaktionen mit Arzneimitteln, die ebenfalls durch die hepatischen Enzyme metabolisiert werden, relativ gering. Bei älteren Patienten, die mit mehreren Medikamenten behandelt werden, ist dieser Aspekt von Vorteil. Den Ergebnissen zweier plazebokontrollierter Doppelblindstudien zufolge scheint Citalopram schneller zu wirken als Fluoxetin. Im Durchschnitt setzt die antidepressive Wirkung nach zwei Wochen, zum Teil bereits nach sieben Tagen ein. In klinischen Studien mit trizyklischen Antidepressiva als Vergleichssubstanzen traten unter Behandlung mit Citalopram bei vergleichbarer antidepressiver Wirkung weniger Nebenwirkungen auf. Auch gegenüber dem SSRI Fluvoxamin wurde eine geringere Nebenwirkungsrate beobachtet. Die Anzahl unerwünschter Arzneimittelwirkungen liegt etwa auf dem Niveau des SSRI Fluoxetin. (JL)

Quelle: Lippa, AS: Introduction. Overview of citalopram, Zeitschrift: JOURNAL OF CLINICAL PSYCHOPHARMACOLOGY, Ausgabe 19 (1999), Seiten: 1S-3S

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