Chronische Aphasie nach Schlaganfall
Chancen der individuell angepassten tDCS

Die transkranielle direkte Stromstimulation (tDCS) könnte dazu beitragen, dass sich die Sprachstörungen von Patienten nach einem Schlaganfall bessern. Über das individuelle Ansprechen auf verschiedene Stimulationsbedingungen ist allerdings noch wenig bekannt. In den USA wurde jetzt in einem aufwändigen Studiendesign geprüft, ob sich mit einer individuell angepassten tDCS dauerhaft etwas gegen die chronische non-fluente Aphasie bei Schlaganfall-Patienten ausrichten lässt.
Hinweis: Dieser Artikel ist Teil einer CME-Fortbildung.
Kommentar
Entwickeln Schlaganfall-Patienten eine chronische Aphasie, die sich unter der neurorehabilitativen Sprachtherapie nicht ausreichend bessert, könnte die tDCS hilfreich sein – sogar auf Dauer. Am wirksamsten zeigte sich in unerwarteter Weise die Platzierung der Kathode über dem linken Frontallappen, doch liegen zur optimalen Elektrodenanordnung und den Stimulationsparametern insgesamt sehr unterschiedliche Studienergebnisse vor, so dass die hier praktizierte individuelle Anpassung erstrebenswert erscheint. Die Zahl der behandelten Patienten war allerdings am Ende sehr gering, so dass hier umfangreichere Erfahrungen gewonnen werden müssen.
Shah-Basak PP et al.: Individualized treatment with transcranial direct current stimulation in patients with chronic non-fluent aphasia due to stroke. Front Hum Neurosci 2015; 9: 201 [Epub 21. Apr. 2015; doi: 10.3389/fnhum.2015.00201]