Leichte kognitive Störungen

Neuro-Depesche 2/2002

CCSE validiert - sensitiver als MMST

Der Mini-Mental State Test (MMST) ist ein verlässliches Instrument zur Aufdeckung und Verlaufsbeobachtung ausgeprägter kognitiver Störungen wie sie bei Patienten mit dementiellen Syndromen in fortgeschrittenen Stadien vorliegen. Zur Erkennung leichter kognitiver Funktionseinbußen sind andere Erhebungsmethoden offenbar besser geeignet.

Spezifität, Sensitivität und Stabilität der Cognitive Capacity Screening Examination (CCSE) wurden mindestens einmal jährlich über drei bis zehn Jahre in einer Kohorte von 196 Patienten mit Migräne und Clusterkopfschmerz geprüft. Sie litten unter kopfschmerzbedingten temporären kognitiven Störungen. Verglichen wurden die kognitiven Leistungen während der Attacken und während der beschwerdefreien Intervalle. Als Kontrolle dienten die MMST-Werte. Im Vergleich zu den Referenzwerten der kopfschmerzfreien Intervalle konnten die temporären kognitiven Störungen mittels MMST (Abnahme von 28,9 auf 26,7 Punkte) und CCSE (Abnahme von 29,3 auf 24,9 Punkte) bei 77 Personen klar identifiziert werden. Bei einem Grenzwert von je 27 Punkten ergab sich für den MMST dabei mit 89,6% eine ähnlich hohe Spezifität wie für den CCSE mit 92,2%. Die Sensitivität der beiden Tests lag hingegen bei 49% und 83,7%. Auch die Reliabilität des CCSE war höher.

Quelle: Meyer, JS: Validating mini-mental status, cognitive capacity screening and Hamilton depression scales utilizing subjects with vascular headaches, Zeitschrift: INTERNATIONAL JOURNAL OF GERIATRIC PSYCHIATRY, Ausgabe 16 (2001), Seiten: 430-435

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x