Generalisierte Angsterkrankung

Neuro-Depesche 4/2011

CBT verbessert auch die Berufsausübung

Die kognitive Verhaltenstherapie (CBT) hat in Studien bereits gezeigt, dass sie in der Lage ist, die Symptomatik bei einer Generalisierten Angsterkrankung (GAD) zu bessern. Eine aktuelle Untersuchung fokussiert nun die langfristigen Wirkungen der CBT, unter anderem auf die Berufsausübung der Patienten.

Die Berlin CBT-GAD-Studie wurde an 44 ambulant behandelten GAD-Patienten durchgeführt, die einen Score auf der Hamilton Angstskala (HAM-A) von mindestens 18 Punkten hatten. Sie absolvierten jeweils 25 Sitzungen einer CBT, die von diplomierten Verhaltenstherapeuten durchgeführt wurden. Während dieser Zeit durften keine psychotropen Substanzen eingenommen werden. Im Zentrum der Therapie stand die Eindämmung von Sorgen und Katastrophisieren. Über insgesamt acht Monate – vor, während und nach der Behandlung – wurden der Medikamentenverbrauch, die Arbeitsfähigkeit und die beruflichen Fehltage dokumentiert.

Die Angstsymptomatik der Patienten war nach den Werten der HAM-A und des Spielberger State-Trait Anxiety Inventory (STAI) durch die CBT hoch signifikant und über mindestens acht Monate anhaltend reduziert. Rund 70% der Patienten litten vor der CBT unter Schwierigkeiten, ihre berufliche Rolle auszufüllen. Nach der Therapie waren es – je nach verwendetem Kriterium – zwischen 5 und 20%. Unter schweren funktionellen Beeinträchtigungen in der Berufsausübung litt aber keiner der Studienteilnehmer mehr. Die Anzahl der Fehltage pro Monat reduzierte sich von 3,1 auf 1,1 Tage.

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Fazit
?! Mit dieser Studie konnte gezeigt werden, dass die CBT bei Patienten mit generalisierter Angst nicht nur einen Einfluss auf die unmittelbare Symptomatik hat, sondern auch umfassende langfris­tige Effekte zeigt. Wie die Autoren hervorheben, umfasst dies durchaus auch positive Wirkungen auf die Berufsausübung mit Senkung der Fehltage. Nicht zuletzt konnte die Psychopharmaka-Einnahme der Patienten deutlich gesenkt werden, und die Patienten waren offenbar weniger geneigt, unspezifische Psychotherapiemaßnahmen ohne klare Wirksamkeitsevidenz in Anspruch zu nehmen.

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