Randomisierte Studie zur Insomnie

Neuro-Depesche 10/2009

CBT plus Hypnotika wirksamer?

In einer prospektiven randomisierten Doppelblindstudie wurde in Québec geprüft, inwieweit eine kognitive Verhaltenstherapie (CBT) bei Patienten mit persistierender Insomnie wirksam und ob eine zusätzliche Hypnotika-Medikation sinnvoll ist.

Die Autoren schlossen in die komplexe zweiphasige Studie 160 Erwachsene (97 Frauen) mit persistierender Schlaflosigkeit ein. In der ersten Phase erhielten 80 Patienten für sechs Wochen eine Gruppen-CBT allein und 80 eine CBT plus 10 mg/d Zolpidem am Abend. In der anschließenden sechsmonatigen Therapiephase nach erneuter Randomisierung nahm ein Teil der ausschließlich CBT-behandelten Patienten an monatlichen Erhaltungs-CBT-Einzelsit­zungen teil, der andere Teil wurde nicht behandelt. Jene Patienten mit anfänglich kombinierter Therapie (CBT/Zolpidem) erhielten in diesen sechs Monaten eine CBT mit intermittierender Zolpidem-Gabe oder aber eine CBT allein.

Die CBT allein oder mit zusätzlichem Zolpidem in der sechswöchigen Initialphase führte gegenüber Baseline zu signifkanten Verbesserungen der Schlaflatenz (-19,7 bzw. -11,9 Min.), der nächtlichen Wachzeiten (-68,7 bzw. -82,9 Min.) und der Schlafeffizienz (+14,4 bzw. +19,9%) (jeweils p < 0,001). Dabei kam es in der Kombinationsgruppe als einzigem vorteilhaften Outcome-Unterschied zur CBT-Gruppe zu einer 15, 9 Min. längeren und damit signifikant größeren Zunahme der Gesamtschlafzeit (p = 0,04).

Die CBT allein und die CBT plus Zolpidem führte darüber hinaus nach dem Insomnia Severity Index (ISI) zu ähnlichen Raten an Respondern (60 vs. 61%) und an remittierten Patienten (39 vs. 44%).

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Fazit
?! Die CBT erwies sich in der Behandlung der Insomnie als wirksam. Die zusätzliche Hypnotika-Gabe verbesserte das Ergebnis in einigen Aspekten, hatte aber keine gravierenden Vorteile. Auf Dauer gesehen erwies sich ein Absetzen des Schlafmittels nach sechs Wochen sogar als günstiger. Dies entspricht den Autoren zufolge bei Patienten, die ausreichend ansprechen und weiterhin eine CBT erhalten, auch der „Good clinical practice“.

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