Teratogene Risiken

Neuro-Depesche 5/2013

CAVE: Zahnschmelzdefekte durch Antiepileptika

Eine Therapie mit diversen Antiepileptika kann sich in der Schwangerschaft negativ auf die Missbildungsrate der Kinder auswirken. In einer kleinen dänischen Kohortenstudie wurde nun erstmals der Frage nach einer potentiellen Störung der Zahnschmelzbildung nach pränataler Antiepileptika-Exposition nachgegangen.

Kinder im Alter von 6 bis 10 Jahren wurden anhand zweier dänischer Datenbanken rekrutiert. Ausgeschlossen wurden Kinder mit einem Geburtsgewicht unter 2500 g und Kinder mit intrauteriner Exposition gegenüber anderen potentiell teratogenen Medikamenten wie Antidepressiva.

38 Kinder wurden in die Studie eingeschlossen, deren Mütter in der Schwangerschaft Antikonvulsiva zur Anfalls­kontrolle erhalten hatten: 19 bzw. 6 Lamotri­gin in Mono- bzw. Kombinationstherapie sowie 13 diverse Monotherapien, u. a. mit Carbamazepin und Valproat. Als Kontrollen dienten 129 Kinder von Müttern ohne Epilepsie-Therapie. Ein geblindeter und von einem Zahnarzt im Vorfeld trainierter Untersucher nahm die detaillierte Zahnbeurteilung basierend auf dem DDE-Index (Developmental Defects of Enamel) vor.

Das Risiko mehrere (> 3) weiße Zahnverfärbungen zu entwickeln fiel bei den Kindern mit intrauteriner Antiepileptika-Exposition deutlich erhöht aus, sowohl bei den Milchzähnen (18% vs. 10%, Odds Ratio: 2,2; 95%-KI: 0,8–6.1) als auch bei den permanenten Zähnen (34% vs. 12%, OR: 3,3; 95%-KI: 1,3–8,4; p < 0,01). Hochsignifikant war der Zusammenhang bei den bleibenden Zähnen allerdings nur, wenn andere Medikamente als Lamotrigin verwendet worden waren (OR: 9,9; 95%-KI: 2,7–36,7; p < 0,001).

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