Kinder im Alter von 6 bis 10 Jahren wurden anhand zweier dänischer Datenbanken rekrutiert. Ausgeschlossen wurden Kinder mit einem Geburtsgewicht unter 2500 g und Kinder mit intrauteriner Exposition gegenüber anderen potentiell teratogenen Medikamenten wie Antidepressiva.
38 Kinder wurden in die Studie eingeschlossen, deren Mütter in der Schwangerschaft Antikonvulsiva zur Anfallskontrolle erhalten hatten: 19 bzw. 6 Lamotrigin in Mono- bzw. Kombinationstherapie sowie 13 diverse Monotherapien, u. a. mit Carbamazepin und Valproat. Als Kontrollen dienten 129 Kinder von Müttern ohne Epilepsie-Therapie. Ein geblindeter und von einem Zahnarzt im Vorfeld trainierter Untersucher nahm die detaillierte Zahnbeurteilung basierend auf dem DDE-Index (Developmental Defects of Enamel) vor.
Das Risiko mehrere (> 3) weiße Zahnverfärbungen zu entwickeln fiel bei den Kindern mit intrauteriner Antiepileptika-Exposition deutlich erhöht aus, sowohl bei den Milchzähnen (18% vs. 10%, Odds Ratio: 2,2; 95%-KI: 0,8–6.1) als auch bei den permanenten Zähnen (34% vs. 12%, OR: 3,3; 95%-KI: 1,3–8,4; p < 0,01). Hochsignifikant war der Zusammenhang bei den bleibenden Zähnen allerdings nur, wenn andere Medikamente als Lamotrigin verwendet worden waren (OR: 9,9; 95%-KI: 2,7–36,7; p < 0,001).
Auch die Prävalenz diffuser Milchzahnverfärbungen erwies sich bei den Kindern mit Antiepileptika-Exposition erhöht (18% vs. 7%, OR: 3,0; 95%-KI: 1,0–8,7; p < 0,05). Ebenso bestand bei diesen Kindern ein höheres Risiko für Zahnschmelzhypoplasien im Milchgebiss (11% vs. 4%, OR: 3,6; 95%-KI: 0,9–15,4) – dies stellte sich bei Betrachtung der Therapiearten allerdings nur für die Monotherapie mit Lamotrigin als signifikant dar (OR: 5,8; 95%-KI: 1,2–28,5; p < 0,05).
Die Prävalenz gelblicher Schmelzverfärbungen, die auf eine sehr starke Mineralisationsstörung hindeuten, unterschied sich zwischen den Kindern behandelter und unbehandelter Mütter nicht. JL