Höhere Mortalität bei pathologischen Kaliumwerten
CAVE: Komedikation Antipsychotika + Diuretika
Ob bei einer kombinierten Behandlung mit Antipsychotika und Diuretika zwischen dem Kalium-Serumspiegel und der Mortalität ein Zusammenhang besteht, stand im Fokus einer Kohortenstudie. Es zeigte sich, dass sowohl eine Hyper- als auch eine Hypokaliämie und hochnormale Kalium-Werte mit einer signifkant erhöhten Gesamtmortalität assoziiert sind. Spielte das verwendete Antipsychotikum dabei eine Rolle?
Kommentar
Einige Antipsychotika induzieren eine Verlängerung des herzfrequenzkorrigierten OT-Intervalls (QTc), die in seltenen Fällen lebensbedrohliche polymorphe ventrikuläre Tachyarrhythmien, Torsade de pointes (TdP), und Herzstillstand zur Folge haben. Und aufgrund der hohen Komorbidität an kardiovaskulären Erkrankungen wie Hypertonie oder Herzinsuffizienz benötigen die Patienten oft zusätzlich Diuretika, die zu Elektrolytverschiebungen einschließlich Hypokaliämien führen könnern. Eine solche Komedikation erhöht also generell das Risiko für kardiale Arrhythmien. Deshalb ist gerade bei der Kombination von Diuretika mit Antipsychotika, die die QTc-Zeit verlängern, Vorsicht geboten, insbesondere wenn eine Hypokaliämie oder andere Risikofaktoren für TdP vorliegen.
Marcussen M et al.: Abnormal serum potassium levels and 6-month all-cause mortality ... Eur Neuropsychopharmacol 2018; [Epub 14. Juli; doi.org/10.1016/j.euroneuro.2018.06.008]