Noch in den 90er-Jahren war etwa die Hälfte aller Patienten mit rheumatoider Arthritis (rA) nach fünf Jahren invalidisiert. Mithilfe von Methotrexat und Kortikosteroiden lässt sich nur jeder zweite rA-Patient gut einstellen. Seitdem hat sich jedoch einiges getan. So streben heutige Rheumatologen nicht mehr nur eine radiologische oder funktionelle Remission an, Ziel ist die klinische Komplettremission. Dieser Fortschritt sei vor allem auf die Einführung von TNF-Inhibitoren zurückzuführen, wie Prof. Klaus Krüger, München, erklärte. Dabei sei auch die Einführung von Biosimilars eine sehr segensreiche Entwicklung. So erhalten inzwischen deutlich mehr rA-Patienten eine TNF-Therapie als noch 2017, was hauptsächlich an der Verfügbarkeit kostengünstigerer Biosimilars liegt.
Auch bildeten Biologika heute einen festen Bestandteil in der leitliniengerechten Behandlung von mittelschwerer bis schwerer Psoriasis vulgaris, so Prof. Diamant Thaçi, Lübeck. Mit modernen Biologika sei sogar eine Verbesserung des Psoriasis Area and Severity Index um 75 % oder mehr möglich. Dabei scheint es keinen Unterschied zu machen, ob es sich um das Originalpräparat oder ein Biosimilar handelt, so Thaçi. Laut einer prospektiven Kohortenstudie scheint das auch auf den Einsatz von Anti-TNF- Biosimilars bei der Behandlung chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen (CED) zuzutreffen. So ging eine Umstellung der CED-Patienten von dem Infliximab- Referenzpräparat auf das entsprechende Biosimilar weder mit einer Verschlechterung der Krankheitsaktivität noch mit erhöhter Immunogenität einher. RG