Eltern mit bipolarer Störung
Neuro-Depesche 4/2010
BIOS: Erkrankungsrisiko der Kinder geprüft
Als größter einzelner Risikofaktor für eine spätere bipolare Störung gilt eine Bipolar-Erkrankung der Eltern. Ob diese Kinder bereits im Vorschulalter ein höheres Risiko für psychiatrische Erkrankungen haben als die Nachkommen von Menschen ohne affektive Störung, stand im Mittelpunkt der Pittsburgher Bipolar Offspring Study (BIOS).
Fazit
?! In der BIOS-Studie wurden bei Kindern bipolar erkrankten Eltern im Vorschulalter häufiger unterschwellige manische und depressive Symptome beobachtet als bei Kindern von Eltern ohne Bipolar-Störung und sie wiesen u. a. ein stark erhöhtes ADHS-Risiko auf. Dass sich die Rate an einzelnen psychiatrischen Erkrankungen wie affektiven oder Angststörungen zwischen den beiden beiden Gruppen nicht wesentlich unterschied, könnte daran liegen, dass viele spezifische Symptome der Manie, Depression und Angst bei den Kindern noch nicht so ausgeprägt sind, und sich eher unspezifisch als Reizbarkeit, Impulsivität, Unaufmerksamkeit etc. zeigen. Jetzt ist ein Langzeit-Follow-up nötig, um zu klären, in welchem Ausmaß aus diesen Dispositionen erhöhte Risiken für manifeste affektive und andere psychiatrische Störungen erwachsen.