Eine Toxizität wurde anhand Serumspiegel des Neurofilament Light Chain (NfL) und des Glia Fibrillary Acidic Protein (GFAP) bei 22 MS-Patienten und 28 Kontrollen vor bzw. drei, sechs, neun und zwölf Monate nach der IAHSCT objektiviert. Sie gelten als Biomarker für einen Axon- bzw. Gliazell-Schaden. Ihre Spiegel waren bei MS-Patienten schon initial deutlich höher als bei den Kontrollen (NfL: 21,8 vs. 6,4 pg/ml, GFAP: 107,4 vs. 50,7 pg/ml; je p = 0,0001).
Biomarker im Verlauf
Drei Monate nach der IAHSCT waren die Serumspiegel beider Biomarker noch einmal signifikant um 32,1 % (auf 28,8 pg/ml NfL) bzw. um 74,8 % (auf 187,7 pg/ml GFAP) angestiegen (p = 0,0029 bzw. 0,0004). Der NfL-Anstieg korrelierte signifikant mit der Gesamtdosis von Busulfan (p = 0,034), der Verschlechterung des EDSS-Scores (p = 0,041) und dem Hirnvolumenverlust im MRT (p = 0,044), besonders der grauen Substanz (p = 0,0023) (jeweils nach sechs Monaten), sowie tendenziell mit kognitiven Verschlechterungen. Danach sanken die NfL-Spiegel rasch unter den Baseline- Wert (12. Monat: 11,3 pg/ml; p = 0,0001), waren dabei aber immer noch höher als bei den Kontrollen (p = 0,0001). In den Monaten 9 und 12 bestanden aber keine signifikanten Korrelationen mehr mit der Hirnatrophie.
Im Gegensatz zu den NfL-Werten blieben die GFAP-Konzentrationen hoch (Monat 6: 150,0 pg/ml) und waren erst zwölf Monate nach der IAHSCT auf 130,7 pg/ml gesunken. Die GFAP-Veränderungen korrelierten mit den NfL-Verläufen, aber mit keinen klinischen oder MRT-Befunden. JL