In die retrospektive Kohortenstudie wurden 182 zwischen 2010 und 2016 behandelte Patienten mit einem rSE (> 1 h) eingeschlossen. Sie waren zuvor mindestens mit einem Benzodiazepin und einem nicht-sedierenden Antikonvulsivum i.v. behandelt worden. Zur Einleitung des TC erhielten sie nun überwiegend Propofol (89 %), die übrigen Midazolam.
Die Gruppe mit Wiederauftreten eines klinisch oder EEG-definierten Anfalls innerhalb von 48 h nach Absetzversuch wies eine längere TC-Dauer auf als die Gruppe mit anhaltender Anfallskontrolle (27,2 vs. 15,6; p = 0,02). Bei den länger Beatmeten traten auch vermehrt Komplikationen auf (p = 0,002). Sie hatten ein tendenziell schlechteres funktionelles neurologisches Outcome (Score ≥ 3 der modifiziertem Rankin Scale [mRS]) bei Entlassung; p = 0,06), aber kein erhöhtes Sterberisiko (p = 0,32).
Die multivariable Analyse zeigte, dass eine längere TC-Dauer unabhängig von anderen Faktoren mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für ein Anfallsrezidiv verbunden war (p = 0,038), sowie mit einer längeren mechanischen Beatmung (p < 0,0001) und Gesamtverweildauer (p = 0,003). Für die TC-Dauer als unabhängiger Prädiktor wurde mit dem Youden-Index (zur Maximierung von Sensitivität und Spezifität) ein optimaler Cut-off-Wert von 35 h kalkuliert. Außerdem hing ein tieferes Koma (pro 40 μg/kg KG/min mehr des Anästhetikums) mit signifikant weniger Komplikationen im Krankenhaus (p = 0,003; Odds Ratio: 0,32), mit einer kürzeren Beatmungs- (p = 0,012) und Gesamtverweildauer (p = 0,015) zusammen. JL